Seit Anfang des Jahres haben Tierhalter die Möglichkeit, über das ASP-Früherkennungssystem einen sogenannten Status zu erlangen. Das kann im Ernstfall den Handel mit Schweinen in einem gefährdeten Gebiet erleichtern.
Die aktuelle Lage in Westpolen macht den Schweinehaltern und Tierärzten Sorge. In der Wildschweinepopulation und in Hausschweinebeständen breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter aus. Jetzt ist die ASP nur noch zehn Kilometer von Sachsen und Brandenburg entfernt. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) bewertet das Risiko eines Eintrags der ASP durch infizierte Wildschweine aus Polen nach Deutschland als hoch.
Dies wäre fatal: "Die wirtschaftlichen Folgen für die deutschen Schweinehalter wären katastrophal", sagt der niedersächsische Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Der Handel wäre schon bei einem Auftreten in der Wildschweinepopulation erheblich eingeschränkt, sowohl innergemeinschaftlich als auch der Export.
Darüber hinaus müssten die Schweinehalter bei einem Ausbruch zeit- und kostenintensive Auflagen beim Verkauf von Schlacht- und Zuchttieren aus dem Ausbruchsgebiet tragen. Und auch die Tierärzte wären betroffen: "Der hohe zeitliche und personelle Aufwand notwendiger Blutprobenentnahmen würde auch die Tierärzteschaft erheblich belasten."
Für den Ernstfall vorsorgen
Der Gesetzgeber hat seit Anfang des Jahres den Tierhaltern und Tierhalterinnen die Möglichkeit eröffnet, über das Früherkennungsprogramm die Voraussetzung für einen sogenannten Status zu erlangen. Dieser soll bei einem Nachweis der ASP im Wildschweinebestand den Handel der Hausschweine aus dem gefährdeten Gebiet heraus erleichtern - das bedeutet wichtige Einsparungen von Geld und Zeit.
Inbesondere für Schweinehalter, die häufig Tiere verbringen, wird das freiwillige ASP-Früherkennungsprogramm dringend empfohlen.
Schulte to Brinke und Präsident Tiedemann von der Tierärztekammer Niedersachsen sagten ausdrücklich, dass sie diesen Vorstoß begrüßen würden.