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Das bunte Leben in der Kulturlandschaft auch zeigen
Unsere Agrarlandschaft ist mitnichten tot. Sie strotzt nur so vor Leben! Jetzt müssen wir es nur noch zeigen, sagt Anita Lucassen
Ende Mai war Tag der Artenvielfalt. Das Bundesumweltministerium um Ministerin Svenja Schulze und das Bundesamt für Naturschutz nutzten ihn, um viel Dreck über die deutsche Landwirtschaft in die Öffentlichkeit zu pusten und damit die Diskussionskultur um das Thema wieder kräftig zu verschmutzen.
Von toten Äckern war dort die Rede; wenn, dann sei es nur auf Wiesen mit der Artenvielfalt einigermaßen gut bestellt.
Dass besonders ein Acker nicht vor pflanzlicher (Beikräuter) und tierischer (Schadinsekten) Vielfalt strotzen sollte, liegt in der Natur der Dinge und gilt gleichermaßen für konventionelle und ökologische Landwirtschaft. Schließlich möchte der Verbraucher nachher ein hochwertiges Produkt kaufen können, das frei ist von (giftigen) Unkrautsamen, Fraßschäden oder Pilzbefall.
Beton ist keine Nahrungsquelle
Dem Argument der toten Agrarlandschaft steht eine neue Studie gegenüber, dass insektenfressende Vögel auf dem Land bessere Aufzuchtergebnisse bei ihren Jungtieren erzielen, als in der Stadt. Sieht man die tägliche Versiegelung von rund 80 ha Fläche, die vorher freie Natur und/oder landwirtschaftliche Fläche waren, kann man den Insektenschwund nachvollziehen, Beton ist eine ungeeignete Nahrungsquelle für Pflanzen und Insekten.
Artenvielfalt auf den Betrieben
Natürlich tragen auch wir Landwirte eine Verantwortung für die Artenvielfalt und nehmen sie auch schon sehr ernst, wobei das Anlegen von Blühstreifen nur einen kleinen Teil der vielfältigen Maßnahmen für den Artenschutz durch Landwirte abbildet. Gerade auf tierhaltenden Betrieben, wie unserem Milchviehbetrieb, zeigt sich nach wie vor eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren.
Zeigt, was ihr habt!
Wir Landwirte sind gefragt, die Bilder der Artenvielfalt zu präsentieren. Deshalb rufe ich dazu auf: Fotografiert die Pflanzen und Tiere, die sich rund um eure Höfe angesiedelt haben und zeigt sie in den sozialen Netzwerken, in der Tagespresse oder sendet sie an das Bundesumweltministerium (poststelle@bmu.bund.de)!