Angesichts der anhaltenden Corona-Krise hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die Menschen in Niedersachsen dazu ermahnt, sich diszipliniert zu verhalten. Zudem rief er zur Nachbarschaftshilfe auf.
Weil mahnte an, dass die Menschen ihre sozialen Kontakte reduzieren sollten. Dabei dachte er besonders an gefährdete Menschen: "Das sage ich insbesondere mit Blick auf die ältere Bevölkerung." Jeder solle einige Wochen "äußerste Disziplin" walten lassen. Weil kündigte "weitere Maßnahmen" an, ohne dabei konkret zu werden. Eine mögliche Ausgangssperre wie in Italien sehe er so nicht.
Am Samstag hatte sich Weil mit Klinikdirektoren in der Region Hannover getroffen, an der Runde nahm auch Hannovers Regionspräsident Jagau teil. Dieser appellierte an ältere Menschen, Einkäufe von Nachbarn erledigen zu lassen und auf Besuche von Familienmitgliedern zu verzichten, weil bei älteren Menschen schwere Krankheitsverläufe zu erwarten seien.
In Niedersachsen steigt die Zahl der Infizierten. Bisher gebe es aber laut Niedersächsischer Krankenhausgesellschaft noch kein erhöhtes Patientenaufkommen. Der komm. Vizepräsident Welte der Medizinischen Hochschule Hannover berichtete, dass sich bereits Hunderte Medizinstudenten und Pflegeauszubildende gemeldet hätten, um die Kliniken als Hilfskräfte zu unterstützen.
Weil ruft zu gegenseitiger Hilfe auf
Weil appellierte an die niedersächsische Bevölkerung, sich in der Krise gegenseitig zu helfen. Nachbarschaftshilfe sei wichtiger denn je, auch weil ältere Bürger es vermeiden sollten, in die Öffentlichkeit zu gehen, diese aber Lebensmittel benötigen würden.
"Meine herzliche Bitte an alle Nachbarn: Schauen Sie, wer in Ihrer Umgebung genau jetzt Unterstützung gebrauchen kann. Machen Sie mit bei der NachbarschaftsChallenge." Diese ruft dazu auf, zur Risikogruppe gehörende Menschen - die also älter als 65 Jahre sind oder ein geschwächtes Immunsystem haben - zu unterstützen.