Der Ochtruper Herbert Wienefoet ist seit 1989 als forstlicher Lohnunternehmer tätig. Die Pflanzzeit ist im Gegensatz zu früheren Jahren komprimierter und endet Mitte April.
Langsam rollt der hellgrüne Trecker über die Ackerfläche im Emsbürener Ortsteil Listrup inmitten des Waldes, hinter ihm lugen nach und nach junge Eichen in Reih und Glied hervor. Wenige Meter weiter fährt ein weiterer Schlepper mit Pflanzmaschine, hier kommen kleine Kiefern in den Boden.
„Je nach Witterung wollen wir bis Mitte April die Pflanzsaison abschließen“, erzählt Herbert Wienefoet. Neben der Pflanzung zählen unter anderem auch Zaunbau, Läuterungen und Problembaumfällungen zu seinen angebotenen Dienstleistungen.
Zwischen 2.000 und 2.500 Pflanzen am Tag
Pro Gespann, bestehend aus Trecker und Pflanzmaschine, können pro Arbeitstag bei normalen Bodenverhältnissen zwischen 2000 und 2500 Pflanzen gesetzt werden. „Die Menge wird aber nicht nur vom Boden beeinflusst, sondern auch von den Pflanzabständen innerhalb der Reihen. Wenn wir in weiteren Abständen pflanzen, fährt der Schlepper nicht schneller. Dann dauert es also länger und die Leistung ist nicht ganz so hoch“, erklärt Wienefoet.
Auf jeder Pflanzmaschine sitzt jeweils ein Mitarbeiter und setzt die jungen Bäume. Die Schlepper verfügen über breite Reifen, um möglichst bodenschonend arbeiten zu können. Diese Art der Waldbegründung ist indes nicht nur für Erstaufforstungen geeignet, sondern je nach Gelände auch im Wald möglich.
Hohe Nachfrage nach Pflanzarbeit
In Listrup wird die junge Waldgeneration neben Eichen und Kiefern auch mit Weißtannen begründet, ein Waldrand mit Sträuchern entsteht ebenfalls. Weil Nadelholz mittlerweile häufig ebenso wie Laubholz im Winter gepflanzt wird, ist die Pflanzzeit im Gegensatz zu früheren Jahren zeitlich deutlich komprimierter.
Für Wienefoet und seine sieben Aushilfen auf 450-Euro Basis standen diese Saison fast nur Pflanzarbeiten auf dem Arbeitsplan, so hoch war die Nachfrage. Das Unternehmen ist sowohl bei den Niedersächsischen Landesforsten, Bundesforst, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW als auch im Privatwald tätig – in Niedersachsen macht dessen Anteil an der Waldfläche immerhin 59 Prozent aus.

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Handarbeit ist noch gefragt
Nicht immer kommen für die Begründung neuer Waldbestände Maschinen im Einsatz, häufig ist noch Handarbeit gefragt. Nicht selten nehmen dabei osteuropäische Arbeitskräfte Hohlspaten und andere Pflanzgeräte in die Hand – genau wie im landwirtschaftlichen Bereich gab es durch das Coronavirus zuletzt an einigen Stellen Probleme, ausreichend Personal zu finden.
„Für mich stellt das kein Problem dar, meine Mitarbeiter stammen alle hier aus der Region“, sagt Herbert Wienefoet. Bereits Mitte Oktober hat der Lohnunternehmer die ersten Douglasien und Weymouth-Kiefern gepflanzt – in wenigen Wochen soll je nach Witterung vorerst Schluss sein mit den Pflanzarbeiten.