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Gesunde Ernährung: Verbraucher wissen zu wenig
Eine Umfrage zeigt, dass viele Bundesbürger wenig über gesunde Ernährung wissen.
Für die Untersuchung der AOK wurden im Januar knapp 2.000 Menschen von 18 bis 69 Jahren zu acht Themenfeldern befragt. Dazu zählten das Vergleichen von Produkten, eigenes Zubereiten von Speisen, die Planung von Mahlzeiten über den Tag, gemeinsames Essen und die Fähigkeit, zum Beispiel Süßigkeiten zu widerstehen. Daraus ergaben sich am Ende vier Kategorien der Ernährungskompetenz: exzellent, ausreichend, problematisch und inadäquat.
Bei insgesamt knapp 52 Prozent der Befragten ergab sich eine problematische Ernährungskompetenz - bei etwa 46 Prozent war sie ausreichend. Dabei hatten 53 Prozent der Frauen eine ausreichende Ernährungskompetenz, während es bei Männern 38 Prozent waren.
Höchste Zeit für "Nutri-Score"
Bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren hatten demnach 37 Prozent der Befragten eine ausreichende Ernährungskompetenz. Die größten Schwierigkeiten ergaben sich bei der Kompetenz "gesundes Vergleichen".
Daher sei es höchste Zeit, dass das Nährwertlogo "Nutri-Score" auch in Deutschland eingeführt werde, betont der Chef des AOK-Bundesverbands. Allerdings bringe es nichts, wenn die Lebensmittelindustrie die Kennzeichnung von Nährstoffen nach Lust und Laune auf ihren Produkten platzieren dürfe. Nötig sei eine verpflichtende Angabe.
Junge Eltern kochen schlechter
Der Vorsitzende der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Berthold Koletzko, berichtet von abnehmenden Fähigkeiten zur selbstständigen Zubereitung von Mahlzeiten aus Grundnahrungsmitteln bei jungen Eltern. Dies sei auch deshalb problematisch, da Fertigprodukte zu viel Kalorien, Zucker, gesättigtes Fett und Salz enthielten.