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Glyphosat: Bayer erzielt Vergleich in den USA
Mehr als zehn Milliarden will sich Bayer in den USA einen Vergleich kosten lassen, der die meisten Klagen beilegen soll. Hauptsächlich geht es dabei um den Wirkstoff Glyphosat im Mittel "Roundup".
Durch den Kompromiss sollen dem Agrarchemie- und Pharmakonzern zufolge etwa 75 Prozent der aktuellen Roundup-Verfahren abgeschlossen werden. Insgesamt etwa 125.000 eingereichte Klagen gab es aufgrund der angeblichen Krebsrisiken. Auch die restlichen Verfahren sollen beigelegt werden.
Beim Konzern und den Anlegern herrscht nach dem Durchbruch Optimismus. Der Schritt sei kein Schuldeingeständnis, sondern die vernünftigste Lösung für das Unternehmen, sagte Konzernchef Werner Baumann. Man wolle nach vorn blicken und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Die Glyphosat-Klagewelle hatte Bayer an der Börse unter Druck und die Konzernführung um Vorstandschef Werner Baumann in die Kritik gebracht. Bei Anlegern sorgte die Einigung mit US-Klägern für Erleichterung - Bayers Aktien legten um mehr als vier Prozent zu.
Man will nun mit Blick auf künftige Glyphosat-Fälle ein unabhängiges Wissenschaftsgremium bilden, gab man bei Bayer an. Dieses soll entscheiden, ob und ab welcher Dosis "Roundup" Lymphdrüsenkrebs verursachen könne. Kläger und Bayer seien dann daran gebunden.
Die Grünen nahmen die Einigung zum Anlass, erneut für ein schnelles, nationales Verbot von Glyphosat für den privaten Verbrauch zu werben.
Auch bei weiteren Klagen, die etwa das Mittel Dicamba betreffen, erzielte man Einigungen. Weitere etwa 820 Millionen Dollar will Bayer in die Hand nehmen, um den wesentlichen Teil der US-Verfahren wegen des Mittels Polychlorierten Biphenylen (PCB) beizulegen.