Lohnt sich für einen Betrieb die Erstellung einer Klimabilanz? Gerd Horsink hat bereits zwei für seinen Betrieb anfertigen lassen.
Es lässt sich nicht leugnen oder wegdiskutieren: Die Landwirtschaft verursacht Treibhausgasemissionen (THG). Die Forderung, das Klima stärker zu schützen, wird daher die Betriebe auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Insbesondere die THG Lachgas und Methan kommen zu jeweils über die Hälfte aus der Landwirtschaft: beim Lachgas im Wesentlichen infolge stickstoffhaltiger Düngemittel oder, wie beim Methan, von den Wiederkäuern.
LAND & FORST gab Idee für den Klimacheck
Doch genau da liegt auch die Krux: Gesunde Lebensmittel zu produzieren ist ein biologischer Prozess: Die zwangsläufig dabei entstehenden Emissionen lassen sich nicht abstellen. Doch sie lassen sich reduzieren; durch die Anpassung und Optimierung des Betriebes.
Das weiß auch Gerd Horsink aus Esche (Landkreis Grafschaft Bentheim). „2017 hatte ich über den Klimacheck der Landwirtschaftskammer in der LAND & FORST gelesen. Wir Landwirte stehen immer im Fokus der Öffentlichkeit. Ich dachte, so kann ich zeigen, für wie viel Treibhausgasemissionen wir verantwortlich sind und wo sie herkommen.“
Mit 17 Angaben zu weniger Emissionen
Für die Erstellung einer Klimabilanz sind nur 17 Angaben notwendig. Diese liegen auf jedem Milchviehbetrieb vor, wie die Daten der Milchproduktion, der Stromabrechnung oder der Düngebilanz. Neben der guten Milchleistung wirkt sich auf die Klimabilanz des Betriebes Horsink die 75-KW-Biogasanlage positiv aus: Die anfallende Gülle wird tagfrisch in den gasdichten Fermenter der Biogasanlage gepumpt, so entfallen die Emissionen aus dem Güllelager.
Die Landwirtschaftskammer ermittelte 2017 bei Horsink 719 g CO2-Äquivalent pro kg Milch. Im Vergleich mit dem Durchschnitt einer Vergleichsgruppe sind das nach Angaben der LWK 18 Prozent weniger.
Wo trotzdem Stellschrauben zum Optimieren auf dem Betrieb von Gerd Horsink waren und was die zweite Betriebsbilanz 2020 zum Ergebnis hatte, lesen Sie in der LAND & FORST Ausgabe 14/2020.