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Grüne fordern reduzierte und regionale Fleischproduktion
Die Grünen sprechen sich für dezentrale Strukturen und mehr Regionalität bei Schlachthöfen aus. Künftig sollen mehr handwerklich orientierte Schlachthofstrukturen eine Alternative sein.
Für vielfältige, dezentrale und in einem fairen Wettbewerb stehende Schlachthofstrukturen sowie nachhaltige bäuerliche Betriebe haben sich die Grünen ausgesprochen. Sie fordern eine gezielte Förderung des regionalen Fleischhandwerks sowie die Unterstützung des Neubaus und des Erhalts kleinerer und mittlerer Schlachtstätten.
Bei der Durchführung alternativer Schlachtmethoden könne individueller auf das zu schlachtende Tier eingegangen werden. Als Beispiel nennen die Grünen Weide-, Mobil- und hofnahen Schlachtung, die aber derzeit wegen hoher behördlicher Auflagen in Deutschland kaum Verbreitung fände.
Ein Lockerung dieser Auflagen sei wichtig für die Weiterentwicklung. Behördliche Entscheider müssten zudem über die Möglichkeiten und Vorteile der regionalen Schlachtung zu informieren werden. Ebenso soll die Möglichkeit einer überbetrieblichen Nutzung von voll- oder teilmobilen Schlachtanlagen gewährleistet werden.
Das geht aus einem Positionspapier hervor, das die Agrarsprecher der Grünen-Fraktionen von Bund und Ländern am vergangenen Mittwoch (5.8.) vorgelegt haben.
Große Schlachtunternehmen in die Pflicht nehmen
Die Grünen fordern außerdem, die Rahmenbedingungen für kleine Schlachtstätten und Metzgereien zu verbessern. Dazu sei ein klarer Rahmen der behördlichen Überwachung nötig. Lebensmittelbetriebe müssten sich auf einheitliche Prüf- und Kontrollstandards verlassen können.
Kleine und mittlere Schlachtereien sollen zudem auch hinsichtlich Digitalisierung und Qualitätsmanagement unterstützt werden.
Bei großen Schlachtunternehmen sollten beispielsweise die Lebensmittelhygiene sowie der Tier- und Arbeitsschutz in den Schlachtkonzernen künftig von den Bundesländern anstatt von den Bezirksregierungen, Landkreisen oder ähnlichen Stellen kontrolliert werden.
Grüne wollen einheitliche Schlachtabgabe pro Tier
Die Agrarsprecher der Grünen plädieren darüber hinaus für eine einheitliche Schlachtabgabe pro Tier, um faire Wettbewerbsbedingungen zu erreichen. Eine solche Abgabe sollte auch für die Finanzierung der Forschung für einen verbesserten Tierschutz im Schlachtprozess und die Modernisierung tierschutzrelevanter Bereiche in den Schlachthöfen genutzt werden.