Der Haferanbau könnte in Niedersachsen in den kommenden Jahren für die Landwirtschaft wichtiger werden, wenn man den Trends glaubt.
Hafer liegt scheinbar voll im Trend. Das Streben von Verbrauchern nach nachhaltiger, vegetarischer und veganer Ernährung sowie zahlreiche neue Hafer-Produkte sprächen für eine gute Prognose des Getreides auf niedersächsischen Feldern, teilte das Landvolk Niedersachsen mit.
Dass der Haferanbau scheinbar Potenzial hat , zeigt sich auch in der Anbaufläche. Diese ist in Niedersachsen gewachsen.
Hafer interessant in Roten Gebieten
Hafer ist nicht nur bei Verbrauchern beliebt, es bietet auch zahlreiche Vorteile für die Landwirtschaft: So wirkt sich Hafer positiv auf die Stickstoffbilanz der Betriebe aus und sei damit für Landwirte in den Roten Gebieten interessant.
Hafer fördert zudem die Biodiversität, denn Sommerhafer biete Lebensraum für bodenbrütende Vogelarten. Auch an die Klimaveränderungen mit geringerem Niederschlag könne sich Hafer besser anpassen als andere Ackerpflanzen.
Haferanbau in Niedersachsen: Ein Überblick
In diesem Jahr werden in Niedersachsen auf 15.000 Hektar Hafer angebaut, das sind 5.000 Hektar mehr als im Jahr 2019. 2018 waren es allerdings noch 16.000 Hektar. Grund für den Rückgang sei vor allem die Witterung der beiden vergangenen trockenen Jahre.
Die Importe von Hafer seitens der deutschen Mühlen sind über die Jahre deutlich gestiegen: 2018 importierten sie meist aus Finnland und Schweden fast 560.000 Tonnen; 2008 waren es noch 280.000 Tonnen. Der Grund sei, dass Hafer hierzulande oft an ertragsschwachen Standorten angebaut werde, was zu relativ geringen Ernten führe, sowohl was die Menge als auch die Qualität angehe. Entsprechend könnten deutsche Mühlen ihren Bedarf nicht mit einheimischem Hafer decken.