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Knochenbrecher in Ostfriesland: Mit Erfahrung, Gespür und Feingefühl
Marco Tjaden behandelt als Knochenbrecher unter anderem Rinder, Pferde und Hunde. Wir haben mit ihm über seine Arbeit gesprochen.
Knochenbrecher sind traditionelle alternative Heilkundige in Ostfriesland, die sich unter anderem mit dem Einrenken von Gliedmaßen und Wirbeln beschäftigen.
Den Weg zu diesem besonderen Beruf beschreibt Knochenbrecher Marco Tjaden so: „Knochenbrecher wird man, indem man das von Kind auf macht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist die richtige Mischung aus Erfahrungswerten und Gespür.“
Ausbildung zum Tierheilpraktiker
Der 33-jährige konnte sich beides als Kind in den Ferien auf dem Hof seines Großvaters aneignen. Auch beim Schlachten half er damals mit und lernte dabei viel zur Anatomie der Tiere. „Ich wollte immer ganz genau wissen, wo im Körper was verläuft und warum“, erklärt er.
Nach der Schule entschied sich Tjaden zunächst für eine Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten und arbeitete anschließend einige Jahre als Industriekletterer. Berufsbegleitend absolvierte er eine Ausbildung zum Tierheilpraktiker, um sein Wissen zu vertiefen und zu bestätigen.
Pferde, Kühe und Hunde sind die häufigsten Patienten
Als Knochenbrecher war er neben seinem eigentlichen Beruf am Wochenende tätig, bis die Nachfrage so groß war, dass er Urlaub nehmen musste, um alle Termine abarbeiten zu können. Deshalb beschloss Tjaden 2015, sich als Knochenbrecher selbstständig zu machen.
Seine häufigsten Patienten sind Pferde, Kühe und Hunde, gefolgt von Kleintieren wie Katzen, Hühner und Kaninchen, seltener auch Schafe und Ziegen.

© privat
Behandlung nur mit Lebensmitteln
Eine Behandlung beim Knochenbrecher läuft in der Regel ohne Medikamente ab. Tjaden setzt ausschließlich Lebensmittel ein: Leinöl, Traubenkernmehl sowie einige Kräuter, Brennnesseln und Löwenzahn, die er rund um sein Haus sammelt. Wichtig ist für ihn, immer mit Feingefühl zu arbeiten: „Auch wenn es Knochenbrecher heißt – Hau und Ruck lasse ich immer zuhause“, erklärt er.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der LAND & FORST, Ausgabe 33/2020 und in der digitalen Ausgabe.