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Landfrauen kritisieren völlig veraltetes Frauenbild
Niedersächsischer LandFrauenverband Hannover entsetzt über rückwärtsgewandte Darstellung durch Bundesumweltministerium.
+++ Update: 14 Juli +++
Die Abbildung wurde inzwischen aus der Broschüre entfernt.
„Das vom Umweltministerium vermittelte Bild der Frauen – und der Landwirtschaft – macht mich sprachlos und ist im Grunde ein Skandal“, sagt Elisabeth Brunkhorst.
Die Vorsitzende des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover (NLV) bezieht sich auf die jüngst erschienene Broschüre „Wir schafft Wunder“ des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Muskulöser Mann, Frau mit Heugabel
Im Kapitel „Landwirtschaft 2050“ entstammt zumindest eine Illustration einer längst vergangenen Zeit. Es zeigt einen muskulösen Bauern auf einem historischen Traktor. Im Kleid, mit Zopf und obendrein barfuß hantiert eine Frau mit einer Heugabel – gerade so, wie vor hundert Jahren.
„Diese Illustration ist der Inbegriff des Rückwärtsgewandten – und für Bundesumweltministerin Svenja Schulze ausgesprochen peinlich. Nicht nur, dass die Darstellung einfach nicht auf der Höhe der Zeit ist. Damit werden Frauen diskriminiert und ein gesamter Berufsstand diffamiert“, sagt Brunkhorst.
Denn moderne Technik gehöre zum Berufsbild von Landwirtinnen und Landwirten wie in jeder anderen Branche und Frauen und Männer seien heute gleichermaßen sehr gut für ihren Beruf qualifiziert. „Frauen gestalten selbstbewusst ihre Rolle auf den Höfen, nicht selten als Unternehmerinnen. Und für dieses Selbstverständnis haben sie Jahrzehnte lang gekämpft“, betont die Landesvorsitzende.
Frauenbild überdenken
„Frau Schulze, überdenken Sie dringend Ihr Frauenbild und das von unserer modernen Landwirtschaft“, appelliert Elisabeth Brunkhorst an die Bundesumweltministerin. Auf niedersächsischen Höfen könne sie sich gern jederzeit ein Bild von den Realitäten machen.