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Landwirte setzen weniger Antibiotika in allen Bereichen ein
Nach Expertenansicht haben Maßnahmen von Landwirten zur Senkung des Antibiotika-Einsatzes in allen Bereichen beigetragen. Ein besseres Stallklima sei ein Grund.
Der Antibiotika-Einsatz hat sich verringert: Lag die Abgabe von Antibiotika 2014 noch bei rund 1.700 Tonnen, waren es vier Jahre später nur etwas mehr als 700 Tonnen, sagte Sabine Kurlbaum, die beim Niedersächsischem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) für die Tierarzneiüberwachung zuständig ist. "Wir haben in allen Bereichen Reduktionen der Antibiotikaabgaben", sagte sie unter Berufung auf das Bundeslandwirtschaftsministerium.
Gutes Stallklima, verlängerte Mastdauer
Am Mittwoch kommender Woche treffen sich an der Universität Vechta 100 Experten unter anderem aus der Tier- und Humanmedizin zu einer Fachtagung zum Thema Antibiotikaresistenzen.
Der Rückgang des Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft hierzulande zeige, dass Deutschland in den vergangenen Jahren gut auf das Problem reagiert habe, sagte Thomas Blaha von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Auf Null lasse sich der Einsatz in der Tierhaltung aber nicht bringen.
Zu den Maßnahmen, die zur besseren Tiergesundheit und damit zum Verzicht von Antibiotika beigetragen haben, gehöre etwa die Verbesserung des Stallklimas, sagte Geflügelfachtierarzt Thorsten Arnold.
Moderne Lüftungsanlagen würden sich demnach immer auszahlen. Allerdings seien entsprechende Umbaugenehmigungen für Landwirte oft schwer zu bekommen. Aber auch eine Verlängerung der Mastdauer wirke sich positiv auf die Tiergesundheit aus. Es sei jedoch schwierig, diese für die Verbraucher spürbar teureren Tiere auch zu vermarkten.