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700.000 Liter Gülle laufen in See: Fischsterben befürchtet
Bei einem Gülleunfall in Nordrhein-Westfalen sind 700.000 Liter Gülle ausgelaufen und in einen See gelangt. Man befürchtet nun ein Fischsterben. Es wurde Umweltalarm ausgelöst.
Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) berichtet, kam es am Montagabend in Velbert im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen zu einem schweren Gülleunfall. Dabei seien 2.000 Kubikmeter Gülle von einem landwirtschaftlichen Betrieb in einen See gelaufen. Die Zahl wurde am heutigen Nachmittag (22. Februar) auf 700.000 Liter korrigiert. Ursache sei vermutlich eine defekte Dichtung gewesen.
Nun wird ein Fischsterben in den Gewässern befürchtet. Erste tote Tiere wurden bereits gefunden. Es wurde noch am Abend Umweltalarm ausgelöst.
Gülle läuft aus Betonbehälter in Gewässer
Auf dem Bauernhof in Velbert liefen in den Abendstunden des Montag große Mengen an Gülle aus einem Behälter aus Beton. Vermutlich sei die Dichtung an dem Becken defekt gewesen. Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, war der Landwirt zusammen mit Kollegen schon dabei, die Jauche abzupumpen, so der WDR.
Allerdings gelangte ein Teil davon in die Umwelt und wurde über Bäche und Flüsse weiterverteilt. Laut Angaben der Kreisverwaltung Mettmann floss die Gülle über die Ruhr in den Essener Baldeneysee. Dort würde man das auch deutlich riechen. Zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer sei, dass sie Gewässer in der Umgebung momentan viel Wasser führten. Das habe glücklicherweise dafür gesorgt, dass die Gülle schnell verdünnt worden sei.
Umweltalarm und Ausmaß der Schäden nach Gülleunfall
Das Umweltamt Mettmann habe noch am späten Montagabend Umweltalarm ausgerufen. Die Betreiber der Trinkwassergewinnungsanlage an der Ruhr wurden informiert. Die Trinkwasserversorgung sei aber nicht in Gefahr gewesen, wie der WDR erklärt. Experten untersuchen den Umweltschaden nun - das genaue Ausmaß sei derzeit völlig unklar.
Vor einigen Jahren gab es einen ähnlichen Vorfall in Wipperfürth. Dort waren die ökologischen Folgen für die Neyetalsperre enorm.