Angesichts rapide steigender Preise für Ackerland fordern die niedersächsischen Grünen mehr Transparenz und Restriktionen auf dem Grundstücksmarkt.
Das berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). "Die Länder sind am Zug, die Landwirtschaft vor der bereits grassierenden Bodenspekulation zu schützen", sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Miriam Staudte, der HAZ.
Mit einer Gesetzesinitiative möchten die Grünen der in Hannover regierenden großen Koalition Dampf machen, etwas gegen die starken Preisanstiege zu unternehmen. Zwischen 2011 und 2019 habe sich der durchschnittliche Kaufpreis eines Hektars landwirtschaftlicher Nutzfläche in Niedersachsen mehr als verdoppelt, erklärte die Partei.
Er lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2019 bei knapp 38.200 Euro je Hektar; dies waren knapp fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Niedersachsen lag bei den Preissteigerungen damit in dem Jahr bundesweit auf Platz drei – hinter Thüringen und Brandenburg mit einem Anstieg von neun beziehungsweise sieben Prozent.
In Niedersachsen wurde die meiste Fläche verkauft
Sorge bereitet Landwirten und den Grünen die Tatsache, dass häufig branchenfremde Investoren Agrarflächen erwerben wollen. In Niedersachsen sei 2019 bundesweit die meiste Fläche verkauft worden – rund 12.500 Hektar, gefolgt von Sachsen-Anhalt (12.200 Hektar), Brandenburg (11.800 Hektar) und Mecklenburg-Vorpommern (11.300 Hektar). Auch die Pachtpreise haben nach der jüngsten Landwirtschaftszählung zwischen 2010 und 2019 kräftig zugelegt – um 69 Prozent, berichtete die HAZ.
Aus diesen Gründen müsse das Land jetzt eingreifen, sagte Staudte. Das neue Gesetz solle branchenfremde Investoren abwehren und die Konzentration der Flächen auf immer wenige Landwirte bremsen sowie für mehr Transparenz sorgen.