Wie kann die Ernährung der Weltbevölkerung gesichert werden und wie kann Familien in der Landwirtschaft ein geregeltes Einkommen ermöglicht werden? Über diese und weitere Themen haben die Agrarministerinnen und Agrarminister der G20-Länder jetzt in Florenz beraten.
Mit auf der Agenda der Minister standen auch der Klimawandel sowie die Corona-Pandemie. Für Deutschland nahm Beate Kasch, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), an dem Treffen in Florenz in Italien teil. Kasch setzte sich vor allem für mehr Klimaschutz in den weltweiten Ernährungssystemen ein.
G20 wollen freien und fairen Handel
"Der Klimawandel gefährdet die weltweite Ernährungssicherung - darauf brauchen wir eine starke Antwort", erklärte Kasch in Florenz. "Hier haben wir einen entscheidenden Schritt gemacht. Im Abschlusskommuniqué haben wir festgehalten, dass die G20 nicht nur die Klimaanpassung der weltweiten Landwirtschaft, sondern explizit auch die Eindämmung des Klimawandels in den Blick nehmen." Weltweit landet pro Jahr rund eine Milliarde Tonnen Lebensmittel im Müll, so eine Auswertung der italienischen Agrar-Vereinigung Coldiretti. Das seien 17 Prozent aller landwirtschaftlicher Produkte.
Was ist One-Health?
Weiter sprach sich Kasch erneut für eine deutsche Unterstützung eines globalen One-Health-Ansatzes aus. Die Staatssekretärin mahnte, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und einer intakten Umwelt eng verknüpft sei. Gerade die Corona-Pandemie habe dies umso deutlicher gezeigt. Nun sei es an der Zeit Erfahrungen der verschiedenen Sektoren zu nutzen, auszutauschen und strategisch zusammenzufügen, damit ähnliche zoonotische Pandemien vermiedern werden können. "Die Gesundheit von Tieren leistet auch einen Beitrag für die Gesundheit der Menschen", so Kasch. "Mit unserem neuen Institut für Internationale Tiergesundheit/One Health am Friedrich-Löffler-Institut leisten wir hier bereits wichtige Arbeit."
G20: was ist das für ein Treffen?
1999 wurden die G20 als Ausschuss für die internationale wirtschaftliche und währungspolitische Zusammenarbeit gegründet. Mitglieder sind die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Sie stehen für fast zwei Drittel der Weltbevölkerung, über 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts sowie für drei Viertel des Welthandels. Im Bereich Agrar decken sie 60 Prozent der weltweiten Anbaufläche und 80 Prozent des Welthandels mit Lebensmitteln ab. Traditionell seit 2008 jährlich ein Gipfeltreffen der jeweiligen Staats- und Regierungschefs statt. Zusätzlich lädt die jeweilige Präsidentschaft auch zu Fachministertreffen ein. Das Treffen der Agrarminister gibt es seit 2011.