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Agrarministerin will Klimaschutz in den Mittelpunkt stellen
Den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung will Niedersachsens neue Agrarministerin Miriam Staudte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen.
„Wir bringen für die Land- und Forstwirtschaft ein „Sonderprogramm Klimawandel“ auf den Weg, um sie durch gezielte Förderungen zu unterstützen“, sagte die Grünen-Politikerin vergangenen Mittwoch vor dem Agrarausschuss des Landtags.
Moorschutz ist schweres Thema
Das Thema Moorschutz sei fachlich und emotional schwierig, erklärte Staudte. Ihr sei aber bewusst, dass der Klimaschutz für die Landwirte wirtschaftlich attraktiv sein müsse. Daher sollten für die Moorregionen neue Wertschöpfungsketten entwickelt und regional ausgebaut werden. Sie wolle Bundesfördermittel für den natürlichen Klimaschutz einwerben.
Umbau der Tierhaltung
Im Bereich der Tierhaltung müsse sich grundsätzlich etwas ändern, sagte die Ministerin. Sie wolle den Umbau zu einer artgerechteren Tierhaltung vorantreiben: „Die flächengebundene Tierhaltung ist unser Leitbild.“ Das bedeute weniger Tierbestände in bestimmten Regionen.
Niedersachsen habe einen erheblichen Finanzierungsbedarf beim Umbau der Tierhaltung, sagte sie in Richtung Bundesregierung. Der Umbau der Tierhaltung gehe die ganze Gesellschaft etwas an, sie könne nicht von den Tierhaltern alleine finanziert werden.
Deshalb will sie für den Umbau der Tierhaltung in Niedersachsen vom Bund einen angemessenen Förderanteil bekommen. Die Bundesregierung habe ein Förderprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro aufgelegt. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Mittel entsprechend der Tierzahlen auf die Länder verteilt werden“, sagte Staudte der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“. Es sei klar, dass eine Ergänzung durch ein Landesprogramm erforderlich sein werde. „Betriebe, die auf Spezialisierung getrimmt wurden, sollen sich weitere Standbeine aufbauen können“, erklärte die Politikerin.
Sie forderte auch, dass der Bund sich mit den Ländern auf eine dauerhafte Finanzierung einer besseren Tierhaltung verständigt, etwa über einen Tierwohl-Cent oder eine Anpassung der Mehrwertsteuer. „Wenn die Gesellschaft will, dass der Bauer die Kühe öfter auf die Weide bringt, muss das auch honoriert werden“, sagte Staudte.
Fischerei und Wald
Auch die Fischereiwirtschaft sei von Trockenheit und Wassermangel betroffen, der Wald werde von Extremwetterereignissen wie Stürmen, Dürre und Hitze dauerhaft geschwächt. Das Land wolle in der forstlichen Förderung und bei den Finanzhilfen für den Landeswald weiterhin einen finanziellen Schwerpunkt setzen, betonte Staudte.