Windkaftanlage

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Anne-Maria Revermann | am

Alte Windkraftanlagen fördern

Die bisherige Subventionierung der Ökostrom-Produktion gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft zum Jahresende für viele ältere Windkrafträder an Land aus. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies will ältere Windkraftanlagen gezielt weiter fördern.

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies plädiert auf eine verlässliche Anschlussförderung alter Windkraftanlagen, die aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fallen.

Für die Nutzung älterer Windkraftanlagen gibt es zwar Ansätze wie den einjährigen Weiterbetrieb zu Marktpreisen. Diese würden allerdings zu kurz greifen, da das Strompreisniveau im Großhandel weiter viel zu gering sei, so der Minister.

Als führendes Windland ist Niedersachsen besonders vom Förderende betroffen. So fallen allein Ende dieses Jahres etwa 1.340 Anlagen mit einer Leistung von 1.079 Megawatt aus der Förderung. Bis Ende 2030 werden es insgesamt sogar rund 3.175 Anlagen mit einer Gesamtleistung von circa 4 Gigawatt sein.

 

Wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich?

Die bisherige Subventionierung der Ökostrom-Produktion gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft zum Jahresende für viele ältere Windkrafträder an Land aus. Es wird befürchtet, dass ihr wirtschaftlicher Betrieb danach nicht mehr möglich ist - während gleichzeitig mehr Energie aus regenerativen Trägern wie Wind, Sonne oder Biomasse nötig ist, um die Klimaziele zu erreichen.

Mindestpreis für Altanlagen angestrebt

"Wenn wir Klimaschutz wollen, kann es nicht sein, dass in den nächsten fünf Jahren bundesweit 16 Gigawatt aus der Förderung fallen, davon vier Gigawatt allein in Niedersachsen", betont Olaf Lies.

Niedersachsen ist gemessen an der installierten Leistung wichtigster deutscher Windkraft-Standort. Bei anhaltend tiefen Börsenstrompreisen müsse man dringend über eine anschließende EEG-Förderung für betroffene Anlagen reden. Diese werde sicher geringer sein als im bisherigen System. Doch einen garantierten Mindestpreis für Erzeuger könne man anstreben.

Kampf gegen die Windkraft-Flaute

Mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier haben Vertreter von Bund, Ländern und Energiewirtschaft  am Mittwoch (14. Oktober) über Lösungen gesprochen, die bis Jahresende für ältere Windkraftanlagen erreicht werden sollen. Einig ist man sich darin, dass das Potenzial älterer Anlagen weiter genutzt werden solle.

Ein Schwerpunkt ist dabei das sogenannte Repowering. Dabei werden alte durch neue und leistungsfähigere Windkraftanlagen ersetzt. Es solle geprüft werden, welche rechtlichen Erleichterungen möglich seien, so Altmaier. Notwendige Änderungen würden in die derzeit geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) einfließen.

Die niedersächsische Landesregierung hatte Altmaier zuvor mehrfach Zögerlichkeit und zu wenig konkrete Schritte im Kampf gegen die Windkraft-Flaute vorgeworfen. Vor allem komplizierte Genehmigungen und Widerstand bei Anwohnern werfen viele Projekte zurück.

Ohne Vergütung kommt es zum Rückbau

Der Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen I Bremen e.V. (LEE) äußert sich so zu den Ergebnissen: „Repowering ist wichtig, aus unserer Sicht ist der Weiterbetrieb der Altanlagen aber notwendig, bis die neuen Anlagen errichtet sind. Sonst werden wir die Klimaziele nicht erreichen. Wir haben funktionierende Bestandsanlagen, die problemlos weiterbetrieben werden könnten."

Wenn die Anlagenbetreiber aber keine auskömmliche Vergütung erhalten, werde es zu einem Rückbau an Anlagen kommen. Das könne sogar dazu führen, dass für Niedersachsen eine negative Energiebilanz verzeichnet wird, da mehr Anlagen ab- als zugebaut werden.

Problematisch sei laut LEE der anhaltend niedrige Börsenstrompreis, der im Jahresschnitt unter 3 Cent pro Kilowattstunde liege. Auch über Direktvermarktung würden zur Zeit keine höheren Erlöse erzielt. Daher sei eine Anschlussförderung nötig, die mindestens noch 2 Cent zusätzlich abdecke.

 

Mit Material von LEE, dpa

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