Mithilfe einer Sondersteuer könne die Bundesregierung Landwirte beim Umbau ihrer Betriebe hin zu mehr Tierwohl unterstützen, behauptet Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast.
Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) fordert eine Sondersteuer auf Fleischprodukte, um damit eine bessere Tierhaltung zu finanzieren.
Ansonsten blieben Landwirte auf den Mehrkosten etwa für tiergerechtere Ställe sitzen, sagte Otte-Kinast.
Mithilfe einer Sondersteuer könnte die Bundesregierung Landwirte beim Umbau ihrer Betriebe hin zu mehr Tierwohl unterstützen. So die niedersächsische Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Das geplante Tierwohl-Label werde ihrer Meinung nach nicht den Durchbruch bringen. Denn Verbraucher würden an der Ladenkasse nicht freiwillig mehr Geld bezahlen.
Sondersteuer auf Fleisch - mehr Tierwohl in Ställen
Die Ministerin lehnt hingegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ab. Denn hierbei lasse sich nicht festschreiben, wohin die Mehreinnahmen fließen. "Das Geld muss aber beim Bauern ankommen", sagte die Ministerin zur NOZ.
Mit einer Sondersteuer auf Fleisch könnten die Einnahmen hingegen gezielt genutzt werden, um für mehr Tierwohl in den Ställen zu sorgen - zum Beispiel durch den Bau neuer Ställe mit mehr Auslauf.
"Wir müssen sagen, wie die Ställe der Zukunft aussehen sollen", so die Barbara Otte-Kinast. Diese Entscheidung sei 2020 nötig. Andernfalls werde die Politikverdrossenheit zunehmen. Sie fürchtet etwa radikalere Proteste vonseiten der Landwirte. Der Tonfall der Kampagne "Land schafft Verbindung" stimme sie nachdenklich.
Bauern scheitern oft am Baurecht
Der Deutsche Tierschutzbund lobt den Vorstoß einer Sondersteuer für mehr Tierwohl. Der Landvolkverband zeigt sich hingegen eher skeptisch. Eine Sprecherin sagte gegenüber NDR 1 Niedersachsen, die Bauern scheiterten oft am Baurecht, wenn sie mehr Tierschutz in den Ställen umsetzen wollten. Für diese rechtlichen Probleme seien dringender Lösungen gefragt.