Im Februar 2022 waren die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte um 22,5 % höher als im Februar 2021.
Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind im Februar auf der Erzeugerebene noch einmal stark gestiegen. Vor allem teures Getreide, Kartoffeln und Ölsaaten wie Raps trieben die Preise auf ein Plus von 22,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, berichtete das Statistische Bundesamt. Einen derartigen Anstieg in der Jahresfrist hatte es zuletzt im Mai 2011 gegeben.
Weitere Steigerungen wahrscheinlich
Die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine waren zum Stichtag der Erhebung am 15. Februar noch nicht absehbar, sodass mit weiteren Steigerungen für agrarische Lebensmittel zu rechnen ist. Bei pflanzlichen Erzeugnissen war der Anstieg im Februar mit 23,8 Prozent stärker als bei tierischen Produkten, die 21,4 Prozent teurer wurden.
Kartoffeln 87,6 % teurer
Getreide war 31,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, Kartoffeln sogar 87,6 Prozent. Für Milch zahlten die Einkäufer 30,1 Prozent mehr als im Februar 2021. Billiger wurden Obst (-12,5 Prozent) und Gemüse (-5,6 Prozent).
Die Erzeugerpreise beschreiben das Entgelt ohne Umsatzsteuer, dass die Landwirte für ihre Produkte auf der ersten Handelsstufe erzielen.
Preise für tierische Erzeugnisse um 21,4 % gestiegen, für Milch um 30,1 %
Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im Februar 2022 um 21,4 % über den Preisen von Februar 2021. Im Januar 2022 hatte der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat bereits 19,2 % betragen. Der Milchpreis lag im Februar 2022 um 30,1 % über dem Vorjahresmonat; im Januar 2022 waren es +25,9 % im Vorjahresvergleich. Grund hierfür ist weiterhin vor allem ein knappes Rohmilchangebot.
Die Preise für Rinder haben sich im Februar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 32,5 % erhöht. Damit setzte sich der schon in den vergangenen Monaten zu beobachtende Trend steigender Preise fort (Januar 2022: +30,7 % gegenüber Januar 2021). Im Wesentlichen ist der Preisanstieg hier auf die gesunkene Produktion bei gleichzeitig gestiegener Nachfrage zurückzuführen. Auch bei Schafen und Ziegen wurden steigende Preise beobachtet (+12,3 % gegenüber Februar 2021).