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EU-Pläne zur Pflanzenschutzreduktion sind inakzeptabel
Die Pläne der EU-Kommission, bis 2030 den Pflanzenschutzeinsatz zu halbieren und in Schutzgebieten ganz zu untersagen, findet der Landvolkpräsident einfach verantwortungslos.
Eine Halbierung des Pflanzenschutzeinsatzes bis 2030 und ein totales Pflanzenschutzverbot auf allein in Niedersachsen 850.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche in wasser- und naturschutzrechtlichen Schutzgebieten – wer sowas in Zeiten von Krieg in Europa, globalen Nahrungsmittelengpässen und steigenden Verbraucherpreisen vorschreiben will, handelt verantwortungslos!
Geringere Ernten in der EU, weiter steigende Lebensmittelpreise und eine stärkere Importabhängigkeit wären vorprogrammiert, von den absehbaren Strukturbrüchen in der Landwirtschaft ganz abgesehen, denn die wenigsten unserer Betriebe dürften die entschädigungslose Zwangsextensivierung überleben. Die völlig undifferenzierten Verbote sind verfassungsrechtlich fragwürdig, da sie ohne Berücksichtigung der Schutzzwecke einen massiven Eingriff in das Eigentums- und Berufsrecht darstellen.
Die Landwirtschaft will Klimaschutz
Dabei wollen auch wir Landwirtinnen und Landwirte mehr für Biodiversität und Klimaschutz machen, wozu auch eine Reduzierung des Einsatzes und Risikos von PSM gehören kann. Das gelingt uns aber nur durch wissenschaftlich-technischen Fortschritt und passende ökonomische Rahmenbedingungen und nicht durch pauschale Verbote und bürokratische Gängelung aus Brüssel. Parlament und Rat müssen die Vorschläge zurückweisen, sie gehen in die völlig falsche Richtung.
Ich rufe deshalb alle Landwirtinnen und Landwirte dazu auf, sich an der Konsultation zu beteiligen, unsere Landvolk-Kreisverbände unterstützen Sie dabei gerne! Sollte sich nicht alsbald abzeichnen, dass sich Rat und Parlament deutlich gegen die Vorschläge der Kommission positionieren, werden wir unsere Anliegen lautstark in Brüssel zu den startenden Verhandlungen im Herbst vortragen!