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„Fünf nach zwölf“: Weidetierhalter rufen in Berlin zur Wolfsdemo auf
Weidetierhalter demonstrieren heute (28.04.) in Berlin gegen die deutsche Wolfspolitik. Zeitgleich findet beim Deutschen Bauernverband (DBV) ein Wolfsgipfel statt.
Unter dem Motto „Fünf nach zwölf für die deutsche Weidetierhaltung“ ziehen Weidetierhalter gemeinsam mit weiteren Demoteilnehmern aus dem ländlichen Raum heute durch Berlin-Mitte.
Den Angaben auf der Plattform Moderner Landwirt zufolge wollen die Weidetierhalter ihre Forderungen zum Wolfsmanagement an die Bundestagsfraktionen und die Bundesregierung übergeben. Sowohl die Landwirte als auch die Landbevölkerung fühlten sich seit Jahren von der Politik im Stich gelassen. Viele Weidetierhalter hätten aufgegeben.
Regulierung des Wolfsbestands in Deutschland ist Thema beim Wolfsgipfel
Durch „die ungebremste Ausbreitung der Wölfe und die Untätigkeit der Politik“ steige die Zahl an Weidetieren, die dem Wolf zum Opfer falle, heißt es in der Ankündigung. Nichtregierungsorganisationen vermittelten diese Realität aber nicht und die Entscheidungsträger in der Politik duldeten diese Fehlinformation. Die Interessengemeinschaft Sichere Weidewirtschaft hat kürzlich errechnet, dass das Bundesland Sachsen ein Wolf etwa 35.000 Euro koste. Insbesondere neu geschaffene Institutionen zum Umgang mit dem Wolf kosteten viel Geld.
Auf die Regulierung des Wolfs in anderen EU-Staaten weist der DBV im Vorfeld des Wolfsgipfels hin, den der Verband heute ebenfalls in Berlin-Mitte ausrichtet. Zu einer „ehrlichen Bestandsaufnahme“ hat der DBV Vertreter aus Landwirtschaft, Politik und Naturschutz eingeladen. Teilnehmen wird auch Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).

Einige Demonstranten und Demonstrantinnen hatten sich mit Plakaten und Bannern auf den Weg nach Berlin gemacht. © Anke Fritz
Vorschläge von CDU und AfD zum Wolfsmanagement im Bundestag abgelehnt
Am Mittwoch (26.04.) wurde im Deutschen Bundestag über einen Antrag der Union und einen Antrag der AfD-Fraktion zur Kontrolle des Wolfsbestands debattiert. Die Union führte in ihrem Antrag Schweden als Vorbild für ein effektives Wolfsmanagement an und schlug Maßnahmen zur Bestandsregulierung sowie zur Entschädigung von Tierhaltern vor. Auch die AfD-Fraktion sprach sich für eine Aufnahme beziehungsweise andere Behandlung des Wolfs im Bundesjagdgesetz und in der FFH-Richtlinie aus.
Beide Anträge wurden vom Plenum mehrheitlich abgelehnt.