Nach Ansicht von Greenpeace sollten Fleisch und Milchprodukte mit höheren Steuern belastet werden.
Mehr für Fleisch und Milchprodukte, weniger Steuern für Obst und Gemüse: "Die neue Bundesregierung sollte die Mehrwertsteuer für Fleisch und Milchprodukte an den regulären Satz von 19 Prozent anpassen. Im Gegenzug kann sie die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse absenken oder ganz streichen", schlägt der Greenpeace-Agrarexperte Matthias Lambrecht vor.
Lambrecht sieht darin eine Entlastung der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Anreize für den Konsum von klimaschonenderen Lebensmitteln.
Lambrecht will Förderung für Betriebe
Zugleich brauchten die landwirtschaftlichen Betriebe eine gezielte Förderung für eine verbesserte Haltung der Tiere, sagte Lambrecht. Dafür sollten über eine Steuer oder Abgabe jene Verbraucher aufkommen, die Fleisch- und Milchprodukte konsumierten. "Der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten in Deutschland verursacht Umwelt- und Klimaschäden in Höhe von rund 6 Milliarden Euro im Jahr. Die wahren Kosten schlagen sich aber im Preis nicht nieder", so der Greenpeace-Experte.
Es gehe ihm dabei nicht darum, Menschen vorzuschreiben, was sie essen sollten. Sondern darum, das Verursacherprinzip durchzusetzen, wenn der Markt dabei versage.
Ende des Preisdumpings gefordert
Auch Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat ein Ende des Preisdumpings bei Lebensmitteln gefordert. "Preisdumping und Lockvogelangebote müssen bei Lebensmitteln grundsätzlich verboten werden", schrieb die Ministerin in der "Rheinischen Post".
Der Weg dorthin sei jedoch nicht einfach. Nötig seien deshalb jetzt rechtliche Weichenstellungen und verbindliche Initiativen zur Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte. "Alleine mit dem Ruf nach mehr Öko und mehr Klasse statt Masse ist es jedenfalls nicht getan", betonte sie.