Das bundesweite Ziel der Bundesregierung ist klar: klimaneutral bis 2045. Nach Ansicht der Grünen ist das dank ungenügendem Moorschutz nicht mehr realistisch.
Die Grünen sind unzufrieden mit der bisherigen Moorschutzstrategie des Landes Niedersachsen. Sie sprechen sich für eine landesweite Gesellschaft aus, die die Betreuung aller niedersächsischen Moorflächen bündelt und als zentrale Anlaufstelle fungiert. Fraktionsvorsitzende Julia Willie Hamburg sagte am Montag in Hannover, dass somit die Renaturierung der Moore beschleunigt werden könne. Diese seien in einem überwiegend schlechten Zustand.
Grünen fordern Ausstieg aus Torfabbau
Torfabbau hat in Niedersachsen eine lange Tradition. Doch führt die Entwässerung und Bewirtschaftung der Moore dazu, dass sich Torfkörper im Moor zersetzen und CO2 freigeben. In den kommenden Jahren solle dies deutlich reduziert werden. Nach dem Willen der Grünen-Fraktion soll Niedersachsen aus der Torfnutzung aussteigen. Das wiederum dürfte sich schwierig gestalten, da Abbaugenehmigungen für den Torfabbau noch viele Jahrzehnte gelten. Doch sollte es ein Genehmigungsstopp für alle neuen Torfabbauprojekte geben, die noch auf Freigabe warteten. Aktuell handelt es sich um 12 neue Anträge für Moorabbauflächen in Niederachsen.
Bundesregierung will Moorböden schützen
"Moore werden immer noch trockengelegt"
Um das Freiwerden von großen Mengen CO2 zu verhindern, ist die Wiedervernässung trockengelegter Moorflächen eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen. "Niedersachsens ist Moorland Nummer 1, hier liegen rund 38 Prozent der bundesweiten Moorflächen", so Hamburg. "Moore sind Hotspots der Artenvielfalt und wirken als natürliche Klimapuffer. Deshalb darf man sie nicht trockenlegen und abtorfen. Das geschieht jedoch immer noch."
Landesgesellschaft könnte bei Erreichen von Klimazielen helfen
Derzeit betrage der CO2-Ausstoß aus Mooren 11 Prozent, während der Straßenverkehr mit 17 und die Landwirtschaft mit 28 Prozent berechnet wurden. Trotz diverser Bemühungen die Moore wiederzuvernässen, scheitere es häufig an den Landeigentümern, die sich dagegenstellten. Bisher schreckte die Landesregierung vor Enteignungen zurück, doch reiche das "Moormanagement" der Landesregierung nicht einmal, um die gesteckten Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Diese besagen Klimaneutralität bis 2045. Im Landesklimagesetz müsse man deshalb klare, ambitionierte Ziele vorgeben. Dort könnte die Landesgesellschaft ansetzen, so Hamburg.