Julia Klöckner kritisiert den Preiskampf bei Fleisch und spricht sich für eine Tierwohlabgabe aus, um bessere Haltungsbedingungen mitzufinanzieren.
Fleisch sei zu billig, sagte die Bundesagrarministerin, Julia Klöckner, der dpa am Samstag (20. Juni). Nur faire Preise und Förderungen ermöglichten Landwirten Stallumbauten. "Wenn aber Fleischindustrie und Handel immer stärker auf den Preis drücken, dann schaffen das die Tierhalter nicht."
Landwirten müsse geholfen werden, damit die Kosten für Stallumbauten stemmen könnten. Klöckner sagte auch, sie setze sich für eine Tierwohlabgabe ein, die eine Expertenkommission empfiehlt.
Ebenfalls für Verbraucher werde sich etwas ändern müssen. Fleisch solle kein Luxusprodukt für Reiche werden. "Aber auch keine Alltagsramschware."
Eine Kommission unter Leitung des früheren Agrarministers Jochen Borchert hatte im Februar Empfehlungen vorgelegt, um das Tierwohl in der Nutztierhaltung zu verbessern. Zur Finanzierung schlägt sie eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte vor, die aber mit Blick auf Haushalte mit geringeren Einkommen sozialpolitisch flankiert werden sollte.