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Koalitionsvertrag: Gibt es bald eine gezielte Jagd auf Wölfe?
Unter der neuen Ampel-Koalition könnte es ungemütlich für den Wolf werden: eine gezielte Bejagung als Bestandsmanagement ist vorgesehen.
Im Koalitionsvertrag heißt es zum Thema Wolf: "Unser Ziel ist es, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten."
Konkret heißt es, man wolle den zuständigen Bundesländern "europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglichen". Dafür muss laut Umweltminister Olaf Lies das Bundesnaturschutzgesetz angepasst werden.
Lies, der sich schon lange für ein Bestandsmanagement eingesetzt hat, hat als Verhandler an den Gesprächen teilgenommen. In den Beschlüssen der Ampel-Koalition zum Wolf sieht er einen "gewaltigen Schritt nach vorn". Man werde künftig schneller, flexibler und sicherer reagieren können, wenn es zu Problemen komme.
Wolf in Niedersachsen regulieren
Man rede dabei auch über eine Regulierung des Bestandes in den Deichregionen, betonte Lies. Nach seinen Angaben gibt es in Niedersachsen derzeit 39 nachgewiesene Wolfsrudel, das entspricht etwa 450 Wölfen. Laut Helmut Damann-Tamke, Vizepräsident des Deutschen Jagdverbandes, sind es möglicherweise noch mehr.
Niedersachsen ist seit Jahren das Bundesland mit den meisten Nutztier-Rissen. "Diese Entwicklung kann so nicht weitergehen", betonte Lies. Niedersachsens Umweltminister geht davon aus, dass auch mit grünem Bundesumweltminister die Umsetzung der Vorhaben zum Wolf schnell vorangetrieben werden.
In den vergangenen Monaten wurden in Niedersachsen Problemwölfe zum Abschuss freigegeben, was zu Ärger führte. Genehmigungen zum Abschuss wurden als geheim eingestuft, die Grünen klagen dagegen.