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Kritik an Bauernmilliarde: Förderprogramm ist Lotteriespiel
Nach Ansicht von Joachim Rukwied käme das "Investitionsprogramm Landwirtschaft" des Bundes einem Lotteriespiel gleich. Die Bauernmilliarde müsse ausgedehnt werden.
Viele Landwirte kämen vermutlich zu kurz, so DBV-Präsident Joachim Rukwied gegenüber der NOZ. Am Montag (11. Januar) startete das Förderprogramm "Investitionsprogramm Landwirtschaft" - das auch als "Bauernmilliarde" bekannt geworden ist.
Direkt nach dem Start um 12 Uhr war die Internetseite der Rentenbank zusammengebrochen. Aufgrund der großen Nachfrage ist das Fördervolumen für Maschinen für das erste Halbjahr 2021 schon ausgeschöpft.
"Das war quasi wie ein Lotteriespiel", so Rukwied und kritisiert, dass viele Landwirte, die in Zukunftstechnologien investieren wollen, leer ausgehen werden. Es brauche aber für alle Bauern eine Lösung.
Klöckner: Fördermittel aus 2. Halbjahr vorziehen
Deutschland wolle einen dreistelligen Milliardenbetrag in den Klimaschutz investieren. "Die Landwirtschaft ist eine Branche, die beim Klimaschutz viel leisten kann. Das sollte auch entsprechend gefördert werden", erklärte Rukwied.
Mit der Politik müsse intensiv besprochen werden, wie dieses Programm ausgebaut werden könne. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kündigte bereits an, eigentlich erst für das zweite Halbjahr 2021 vorgesehene Fördermittel vorzuziehen:
Dass so viele Landwirte investieren wollen, sei ein klares Standortbekenntnis der Landwirtschaft zu Deutschland, sagt Klöckner am Dienstag (12. Januar). "Diesen Schwung wollen wir aufrechterhalten. Deshalb ziehe ich gerne weitere Mittel vor."
Förderprogramm sorgt auch für Kritik
Bis 2024 stellt der Bund im Rahmen des "Investitionsprogramms Landwirtschaft" 816 Millionen Euro zur Verfügung, um Investitionen in moderne Technik für mehr Klima-, Natur- und Umweltschutz zu ermöglichen.
Das Programm hatte immer wieder für Kritik gesorgt - gerade unter Landwirten. Viele störten sich am Begriff "Bauernmilliarde", mit der es von der Politik angekündigt worden war.