Özdemir

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Christel Grommel | am

Kritik an Özdemir wächst

Der agrarpolitische Kurs von Cem Özdemir stößt auf immer mehr Kritik sowohl von Koalition als auch Opposition.

„Unsere guten Böden und die Produktion noch weiter stillzulegen und zu extensiveren, ist ein fataler Irrweg“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Carina Konrad, vergangene Woche gegenüber AGRA-EUROPE. Ziel müsse es sein „den von der Vorgängerregierung ausgestalteten nationalen GAP-Strategieplan dahingehend anzupassen, kommende Produktionshemmnisse abzubauen“. Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, forderte von Özdemir, „nicht weiter den Wunschträumen der Grünen von einer heilen Welt hinterherzulaufen“.

Özdemir bleibt bei Ablehnung von Intensivierung

Forderungen nach einem einseitigen Fokus auf Intensivierung und Produktivitätssteigerungen erteilte Özdemir erneut eine Absage. Man müsse auch eine ehrliche Debatte über die Verwendung der erzeugten Rohstoffe führen. Der Grünen-Politiker wies darauf hin, dass mehr als die Hälfte des in Deutschland angebauten Getreides derzeit in die Fütterung gehe oder für die Erzeugung von Biokraftstoffen eingesetzt werde. Wenn es um die internationale Ernährungssicherung geht, sollte Özdemir zufolge deshalb auch diskutiert werden, „wie viele der Agrarerzeugnisse dann noch in den Tank oder den Teller gehen dürfen“. Für ihn sei klar, so der Minister, dass in so einer Situation die Devise heißen müsse „Teller first“. Intensivierung sei hingegen keine Lösung, führte Özdemir aus.

Özdemir_Weil_Treffen

Allein in Europa

Carina Konrad sprach sich für eine „umweltfreundlichere Erzeugung ohne Ertragseinbußen“ aus. Das könne mit neuen Technologien gelingen. Auch Stegemann beharrte darauf, dass man „eine stärkere und höhere Produktion in Europa“ brauche, „um Putin zu trotzen“. Das gelte für die Energieversorgung genauso wie für die Lebensmittelversorgung. Mit seiner Weigerung, die landwirtschaftliche und vor allem konventionelle Erzeugung auszuweiten, stehe der Bundeslandwirtschaftsminister in Europa alleine da. „Putin nutzt den Hunger als Waffe und Minister Özdemir schaut weg“, kritisierte er.

Tatenlosigkeit im Ankündigungsmodus

Bayerns Ressortchefin Kaniber warf Özdemir Tatenlosigkeit vor. Der Minister befinde sich noch immer im „Ankündigungsmodus“, während andere EU-Länder längst aktiv seien. In der Tierhaltung, insbesondere der Schweinehaltung, führe dies zu immer mehr Betriebsaufgaben. Kaniber verwies darauf, dass die Vorschläge der Borchert-Kommission endlich umgesetzt werden müssten.

Mit Material von AgE

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