Barbara Otte-Kinast warnt vor immer neuen Auflagen für die Landwirtschaft. Die Politik müsse jetzt einen Stopp machen.
Der Druck, der momentan auf Landwirten lastet, ist enorm. Neben der wirtschaftliche schwierigen Lage für viele Bauern, gibt es zudem zahlreiche Auflagen, die sie erfüllen müssen. Als Beispiele sind die Düngeverordnung oder Auflagen für mehr Tierwohl zu nennen.
Das scheint auch Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast zu spüren: "Die Gesellschaft will, dass die Landwirte immer höhere und neue Standards erfüllen, ohne diese aber zu honorieren", sagte sie in einem Interview in der HAZ vom Montag (18. Januar).
"Deshalb muss die Politik jetzt einen Stopp machen. Wir müssen den Landwirten eine Atempause gönnen und nicht noch neue Forderungen etwa zum Insektenschutz erheben", so Otte-Kinast weiter.
Bauern sind bereit für Veränderungen
Viele Bauern seien zu Veränderungen bereit, die allerdings finanziert werden müssten. "Nehmen wir das Beispiel der Tierhaltung: Es steht fest, dass der tiergerechte Umbau der Ställe viel Geld kostet - aber den können die Landwirte nicht alleine bezahlen", gibt Otte-Kinast zu bedenken und erneuerte ihre Forderung nach einer Tierwohlabgabe.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner wolle Ende Februar einen Plan vorlegen, wie der Umbau der Ställe mit dieser Lenkungssteuer finanziert werden könnte.