Nahrungsmittel als Waffe - und Direktvermarktung als eine Lösung

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Meinung | Katja Schukies | am

Lebensmittel und Energie als Waffe

Auch Deutschland ist abhängig von globalen Märkten. Deshalb ist Weitsicht in der Politik gefordert, findet die Ressortleiterin der Redaktion Regionales bei der LAND & FORST, Katja Schukies.

Ob in Vorderasien, in Afrika oder Südamerika – überall auf der Welt gibt es derzeit Aufruhr, gewalttätige Konflikte, Bürgerkriege. Auch in Europa tobt seit einem Jahr Krieg. Und auf der Münchner Sicherheitskonferenz wird über Herausforderungen auf den globalen Agrarmärkten diskutiert? Haben die denn nichts Besseres zu tun? Ehrlich gesagt: nein.

Putin nutzt Lebensmittel und Ressourcen als Waffe

Ganz im Gegenteil –  seitdem Wladimir Putin Nahrungsmittel und Energie als Waffe nutzt, gehörte das Thema dringend auf die Tagesordnung des Gremiums. Denn immer da, wo lebenswichtige Ressourcen wie Wasser, Nahrung und Energie knapp werden, droht Streit –  und mehr. Der unheilvolle Kreislauf aus Knappheit, Krankheit, Krieg und Not ist den Menschen in vielen Regionen unserer Erde nur allzu bekannt.

Weltbevölkerung hat die Acht-Milliarden-Grenze geknackt

Und die Weltbevölkerung wächst. Im November 2022 hat sie die Acht-Milliarden-Grenze geknackt. Und es werden jede Sekunde mehr Menschen auf dem Planeten. Sie alle zu ernähren, ist schon unter idealen Bedingungen eine gewaltige Herausforderung. Doch vom Ideal sind wir zurzeit weit entfernt. So macht sich das veränderte Klima überall auf der Welt in veränderten Erntebedingungen oder fürchterlichen Naturkatastrophen bemerkbar.

Ukraine als Getreideproduzent fällt aus

Derzeit wartet beispielsweise Italien dringend auf ausgiebigen Regen, damit in diesem Jahr überhaupt eine Ernte eingefahren werden kann. Die Corona-Pandemie sorgt für weiteren Druck, lässt bewährte Produktions- und Lieferketten abreißen. Wenn dann ein global wichtiger und großer Getreideproduzent wie die Ukraine aufgrund des Krieges ausfällt, verschärft sich die Versorgungslage.

Containerschiff in Richtung Hafen Hamburg

Coronapandemie: Arzneimittel und Krebsmedikamente werden knapp

Auch Deutschlands Versorgung ist – natürlich – störanfällig. Man mag im Nachhinein darüber schmunzeln, dass während der Coronapandemie in Deutschland als erstes das Toilettenpapier und danach Mehl und Öl knapp wurden. Doch wie ernst die Abhängigkeit von einem globalen Markt werden kann, zeigte sich in diesem Winter, als plötzlich dringend benötigte Arzneimittel wie Krebsmedikamente oder Fiebersaft für Kinder nicht verfügbar waren.

Standortvorteile bei Boden, Wasser, Technik und Forschung

Gähnende Leere in den Obst- und Gemüseabteilungen wie in Großbritannien wird es bei uns so schnell nicht geben. Damit das aber so bleibt, ist Weitsicht in der Politik gefordert. Sie muss die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass unsere Landwirte nachhaltig arbeiten und die Menschen ernähren können. Denn wir haben viele Standortvorteile – sei es beim Boden oder bei Wasser, bei der Arbeitskraft oder Forschung und Technik. Natürlich müssen wir, sofern das möglich ist, diese Vorteile auch mit der Welt teilen.

Auf Social-Media-Plattformen können Direktvermarkter ihre Produkte vorteilhaft präsentieren.

Regionale Vermarktungsstrukturen in Deutschland stärken

Die Politik muss jedoch auch regional einiges (wieder-) aufbauen, um die globale Abhängigkeit zu mindern. Dazu gehören regionale Vermarktungsstrukturen, wie es beispielsweise Niedersachsen im Koalitionsvertrag verankert hat und sie die Direktvermarkter fordern. Damit das klappt, müssen die entsprechenden Ministerien an einem Strang ziehen. Auf geht’s.

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