Moin liebe Leserinnen und Leser, da wird Aldi seinem Titel als Discounter einmal mehr gerecht: Der Niedrigpreisanbieter will Trinkmilch wieder billiger anbieten.
Der politische Preisaufschlag vom Frühjahr soll einkassiert werden. Im vergangenen halben Jahr hatte Aldi mehr für Trinkmilch bezahlt als ihre Konkurrenten, die sich daran ein Beispiel hätten nehmen sollen. Das taten diese aber nicht.
Lebensmittel sind keine billige Weihnachtsdeko
Deshalb kommt es nun leider anders und Aldi orientiert sich an der Konkurrenz, damit die Kassen in den Läden so laut klingeln, wie die Glöckchen an der billigen Weihnachtsdeko, die wohl auch bald wieder massenhaft aus den Filialen geschleppt wird. Um diese Dekorationsgüter made in China an den Mann und die Frau zu bringen, scheint Milch mal wieder als Lockmittel eingesetzt werden zu müssen.
Verramscht doch andere Produkte
Sehr geehrte Damen und Herren Einkäufer bei Aldi und Co., mir fallen eine Menge andere Güter ein, die Sie als Ramschware verschleudern könnten. Toilettenpapier scheint wieder so ein Renner zu werden. Da bräuchten Sie nicht einmal die Preise senken, es würde schon ausreichen, wenn Sie diese in Ihren Läden anbieten, und die Leute würden Ihnen die Bude einrennen.
Keine Billigstpreise für Milch und Co.
Milch und andere Lebensmittel sind jedenfalls keine Ramschware, die als Lockmittel zu Billigstpreisen angeboten werden dürfen. Mir ist unbegreiflich, dass das in Zeiten der Diskussion um regional und nachhaltig erzeugte Nahrungsmittel keine Selbstverständlichkeit ist. Es steckt doch schon im Namen: Lebensmittel.
Lebensmittel: Ein Mittel, das zum Leben essenziell ist!
Lebensmittel sind lebenswichtig. Daraus allein ergibt sich für mich schon die Schlussfolgerung, dass sie wertvoll sind und nicht zu Billigstpreisen verschleudert werden dürfen. Vielleicht kommt hierbei den Einkäufern der Discountketten aber ein ganz anderer Gedanke zum Tragen.
Discounter werden ihrem Namen gerecht
Ein Gedanke, den ich kürzlich beim Postillon lesen durfte. Dort wurden unterschiedliche Begriffe, die wir ganz selbstverständlich aus dem Englischen in unseren Sprachgebrauch übernommen haben, ins Deutsche übertragen. Einer dieser Begriffe war „Discounter“. Die Macher des Postillons übersetzten dies mit „Herabwerter“. Ich kann ihnen zu dieser Interpretation nur gratulieren. Eine treffendere Beschreibung habe ich selten gelesen.
Lebensmittel herabgewertet und verschleudert
Es ist wirklich traurig mitanzusehen, wie diese Händler – und damit meine ich nicht nur Aldi – ein hochwertiges Lebensmittel nehmen, es herabwerten und dann zu niedrigsten Preisen verschleudern und damit auch noch abkassieren. Als verantwortungsvolles Verhalten, mit dem sich Aldi noch vor sechs Monaten brüstete, kann ein solches Handeln jedenfalls nicht bezeichnet werden.
Milch hat Wertschätzung verdient
Es ist mir bewusst, dass Trinkmilch nur einen kleinen Teil der gelieferten Milchmenge ausmacht und somit auch der Milchpreis nur in geringem Maß beeinflusst wird. Die Milchpreiserhöhung im Frühjahr war jedoch mehr als nur ein besserer Auszahlungspreis für die Landwirte. Es war ein Signal für die Verbraucher, dass Milch Wertschätzung und einen angemessenen Preis verdient hat. Das Herabwürdigen hat genau den gegenteiligen Effekt.