Die geplante Moorschutzstrategie des Bundes ist gescheitert, denn Bundesumweltministerium (BMU) und Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) können sich nicht einigen.
Das BMEL kritisierte den "kompromisslosen Widerstand" des Umweltministeriums, während das BMU beteuert, dass es sich "intensiv bemüht habe". Somit kann die eigentlich im Koalitionsvertrag vereinbarte Strategie in dieser Legislatur nicht mehr verabschiedet werden.
Dem BMEL ging es unter anderem darum, dass die Moorschutzstrategie vor allem natürliche Moore und die Biodiversität schützen sollte. Moorböden unter land- und forstwirtschaftlicher Nutzung sollten hingegen in der ebenfalls in der Entwicklung stehenden Zielvereinbarung zum Moorbodenschutz adressiert werden. Hier sei das BMU jedoch nicht mitgegangen.
Integrativer Ansatz für BMEL entscheidend
Zudem sei für das BMEL ein integrativer und kooperativer Ansatz für eine nachhaltige Moorschutzstrategie entscheidend. Denn nur wenn Bürger, Kommunen, Verbände und Flächeneigentümer mitgenommen werden, könne eine Akzeptanz erreicht werden. Diesem Ansatz habe sich das BMU aber bis zuletzt verweigert. Dieses bezeichnete das Scheitern der Moorschutzstrategie als umso bedauerlicher, weil inzwischen die Bedeutung des Moorschutzes auch für den Klimaschutz weithin anerkannt werde. Daher will das BMU nun kurzfristig eine eigene Ressortstrategie erarbeiten. Diese wird nach seiner Darstellung, die bereits mit den übrigen Ressorts getroffenen Vereinbarungen berücksichtigen.
Unterdessen fördert das BMEL in einem aktuellen Projekt der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und weiteren Partnern die "Entwicklung und Bewertung von torfreduzierten Produktionssystemen im Gartenbau" (TopGA) mit knapp 119.000 Euro.