Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Niedersachsens Landtag ringt um Zukunft der Landwirtschaft
Politikerinnen und Politiker sind in Hannover zur zweiten Landtagssitzung im neuen Jahr zusammengekommen. Im Vordergrund standen Niedersachsens Schlachthöfe und die regionale Fleischvermarktung.
Die Mitglieder des Landtages in Hannover diskutierten vor allem über den Antrag von SPD und CDU zur Regionalisierung der Schlachtung und Fleischvermarktung. Nach diversen Skandalen in großen Fleischbetrieben sei die gesellschaftliche Akzeptanz zentraler Schlachtsysteme stark gesunken, heißt es vom Niedersächsischen Landtag. Ein weiterer Grund für das Misstrauen sei auch das zunehmende Interesse von Verbraucherinnen und Verbrauchern an den Haltungs- und Schlachtmethoden.
"Mit den jetzt vorgelegten Antrag werden wir dem gesellschaftlichen Wunsch nach Veränderungen in der Fleischbranche gerecht und reagieren auch auf die immer wieder geäußerte Kritik von alteingesessenen, handwerklichen Schlachtern an der oft ungerechtfertigt hohen Gebühren- und Auflagenbelastung", so Christoph Eilers, CDU-Landtagsabgeordneter.
Kleine Betriebe sollen mit den Großen mithalten können
SPD und CDU wollen die Förderung dezentraler und mobiler Schlachtstätten sowie die Unterstützung handwerklicher Schlachtbetriebe vorantreiben. Wichtig seien angemessene Rahmenbedingungen, damit kleine Betriebe mit den großen Unternehmen mithalten können, heißt es weiter. "Viele Betriebe haben in der Vergangenheit die Arbeit eingestellt, weil die finanziellen Aufwendungen – gerade für Kontrollen und die Dokumentation – zu hoch gewesen sind. Wenn wir landesseitig hier unterstützen, können neue Strukturen entstehen", so Karin Logemann, landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.
Weiter heißt es von Logemann, dass besonders im Bereich der Milchprodukte und Fleischerzeugnisse der Anteil der direktvermarkteten Produkte, im Gegensatz zu Gemüse und Obst, vergleichbar gering sei: "Hier besteht noch deutlich Luft nach oben. Die fehlenden dezentralen Schlachtstrukturen gilt es aufzubauen und nachhaltig zu fördern!"