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Niedersächsische Landjugend kritisiert neue GAP
Der Agrarausschuss der Niedersächsischen Landjugend ist mit der neuen GAP unzufrieden. Insbesondere die Anforderungen an die Schaffung von Pufferstreifen an Gewässern sind ein Kritikpunkt.
Das Ausbringen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf einem drei Meter breiten Streifen entlang bestimmter Gewässer soll künftig verboten sein. Diese Auflage sei in der Form vor allem für Landwirtinnen und Landwirte mit Betrieben in gewässerreichen Gebieten und Küstenregionen unzumutbar und in der praktischen Landwirtschaft nicht umsetzbar.
Zudem widerspricht dies den Vereinbarungen zum "Niedersächsischen Weg". Dieser sieht Ausgleichszahlungen und eine Reduzierung des Randstreifens auf einen Meter in Gebieten mit einem sehr engen Gewässernetz vor.
Schlechte Nutzung der Eco-Schemes
Auch gegen die verpflichtende Stilllegung von 4 Prozent der Ackerfläche als Basisauflage spricht sich der Agrarausschuss aus. Diese Maßnahme verschärfe die extrem angespannte Situation auf dem Markt für landwirtschaftliche (Futter-)Flächen erneut und sei agrarstrukturell nicht vertretbar.
"Wir hätten uns gewünscht, dass das neue Instrument der Eco-Schemes besser genutzt wird", hieß es in der Pressemitteilung der Landjugend. Durch diese Ökoregelungen würden produktionsintegrierte Maßnahmen für den Naturschutz umgesetzt werden, die gleichzeitig einen Einkommensanreiz bieten und nicht nur als Entschädigungszahlung dienen.
So könne man existenzbedrohenden Einkommensverluste von mehr als 100 Euro pro Hektar minimieren, die durch die geringeren Direktzahlungen in der neuen GAP entstünden, ist sich ist Agrarausschusssprecher Lars Ruschmeyer sicher.
Junglandwirteprämie positiver Faktor
Positiv bewertet wird von der Landjugend hingegen die Anhebung der ergänzenden Junglandwirteprämie von rund 44 Euro pro Hektar (bei max. 90 Hektar auf 115 Euro pro Hektar bei bis zu 120 Hektar für fünf Jahre). Der Agrarausschuss befürworte dies ausdrücklich.
Insgesamt fällt die Bewertung jedoch negativ aus: die zunehmend schwieriger umsetzbaren Auflagen stellten die Landwirte vor immer mehr Herausforderungen. Daraus resultierten auch steigende Anforderungen an eine betriebswirtschaftliche Beratung der Landwirte.
Leider würden aufgrund der komplexen Beantragung sowie einer geringen Einkommenswirkung die flexiblen und freiwilligen Ökoregelungen kaum einen Anreiz bieten.