Landwirtschaft

Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Norbert Lehmann | am

Report: So schadet die Politik dem Ansehen der Landwirtschaft

Die Zahl kritischer Medienberichte über die Landwirtschaft hat sich verdoppelt. Eine Studie nennt die Ursache.

Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl kritischer Berichte über die Agrar- und Ernährungswirtschaft nahezu verdoppelt. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Unternehmensberatung AFC Risk & Crisis Consult hervor. Das Bonner Consultinghaus erfasste für das Jahr 2022 insgesamt 2.171 kritische Veröffentlichungen über die Land- und Ernährungswirtschaft. Im Durchschnitt sei pro Tag sechs Mal kritisch über die Branche berichtet worden, heißt es im „Issue Monitor 2023“ der AFC. Die fünf wichtigsten Themen waren „Tierwohl & Tierhaltung“, „Politik & Gesetze“, „Umwelt & Klima“, „Kennzeichnung & Label“ und „Rückstände & Kontaminanten“. Auf diese fünf Themenkreise entfielen laut dem AFC-Report über die Hälfte der negativen Meldungen.

Kritische-Themen-Medien-AFC-Monitor

Öffentliche geführte politische Diskussionen heizen Negativ-Berichterstattung an

Die Erklärung für die enorme Zunahme der kritischen Berichterstattung sieht das Beratungsunternehmen AFC in der öffentlich kontrovers geführten Diskussion der Politik um die Tierhaltung, den Klima- und Umweltschutz sowie die Kennzeichnung der Produkte. Die negative Berichterstattung zu Haltungsformen, Tiertransporten und Tiergesundheit sorge dafür, dass die öffentliche Kritik um Tierwohl und an der Tierhaltung mit 20 % aller Meldungen auf Platz eins stehe. Mit 19 % der Negativberichte folgten knapp dahinter kritische Veröffentlichungen zur politischen Diskussion um geplante oder bereits verabschiedete Gesetze wie zur Tierhaltungskennzeichnung und zu Lieferkettensorgfaltspflichten. Rund ein Zehntel aller Negativberichte bezog sich auf die Kritik an Treibhausgasen der Landwirtschaft und an deren Umweltverschmutzung.

Cem Özdemir

Landwirtschaft sollte die Vorwürfe ernst nehmen

Für den Geschäftsführer der AFC Risk & Crisis Consult, Dr. Michael Lendle, zeigt der Monitoringbericht, dass die Kritik vieler sogenannter Tierrechtler, Umweltaktivisten und Verbraucherschützer an der tatsächlichen Nachhaltigkeit der Agrar- und Ernährungsbranche nicht nur in den Medien, sondern auch in einer breiten Öffentlichkeit angekommen ist. „Inwieweit die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist, muss indes an anderer Stelle diskutiert und geklärt werden“, betonte Lendle. Er rät den Wirtschaftsbeteiligten der Agrar- und Ernährungswirtschaft, sich frühzeitig und umfassend mit potenziellen Vorwürfen an einer nachhaltigen Wirtschaftsweise auseinanderzusetzen, um letztlich die eigene Reputation von Unternehmen und Marken sowie das Image einer gesamten Branche zu schützen.

Mit Material von Agra-Europe
Schweine-Stroh

Digitale Ausgabe

Jetzt bestellen
digitalmagazin

✓ Artikel suchen und merken

✓ exklusiv: Video und Audio

✓ Familienzugang

✓ 1 Tag früher informiert

Digitale Ausgabe

✓ Artikel merken und teilen
✓ exklusiv: Video und Audio
✓ Familienzugang
✓ 1 Tag früher informiert
Produkte entdecken
 
Das könnte Sie auch interessieren

Inhalte der Ausgabe

  • Hofgeschichte: Direktsaat auf Hof Schierholz
  • Stallbrände: Podcast und Ratgeber zur Prävention
  • So geht Silagebereitung für Rundballen
  • Schweinegesundheit: Signale der Tiere richtig deuten
  • Photovoltaikanlagen richtig reinigen

JETZT DAS WOCHENBLATT KENNENLERNEN – GEDRUCKT ODER DIGITAL!

Reinschnuppern: 12 Ausgaben ab 10€

Jetzt bestellen