Die Mehrwertsteuer auf Erdgas soll befristet auf 7 Prozent sinken. Scholz kündigte weiteres Entlastungspaket an.
Die Bundesregierung will für einen befristeten Zeitraum einen niedrigeren Mehrwertsteuersatz auf Erdgas verlangen. Die Steuer solle von bisher 19 auf 7 Prozent reduziert werden, kündigte Kanzler Olaf Scholz am Donnerstag (18.8.) in Berlin an. Angesichts der steigenden Energiepreise will die Bundesregierung zudem in den kommenden Wochen ein neues Entlastungspaket vorlegen. Damit solle der große Druck, der auf vielen Bürgern und Unternehmen laste, abgemildert werden, sagte der Bundeskanzler. „Wie das Paket genau aussieht, besprechen wir vertrauensvoll in der Regierung“, sagte Scholz.
Gasumlage führt zu hohen Belastungen
Ab Oktober sollen die Gasverbraucher bekanntlich eine staatliche Gasumlage in Höhe von 2,4 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Auf die Umlage ist nach EU-Recht die Mehrwertsteuer zu entrichten. Das wird einen typischen Einfamilienhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden mit rund 570 Euro belasten bei 19 Prozent Mehrwertsteuer. Die Umlage soll Gasversorger absichern, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibendes, günstigeres Gas aus Russland kaufen müssen. Hinzu kommt, dass die wesentlich höheren Beschaffungskosten ohnehin schrittweise bei den Kunden ankommen.
Gasumlage erhöht sich um weitere Umlage
Neben der Gasumlage kommen Gaskunden aber noch weitere Umlagen zukommen, und zwar eine Gasspeicher- und eine Regelenergieumlage. Vom 1. Oktober an müssen Gasversorger auf jede von Haushalten verbrauchte Kilowattstunde Erdgas 0,57 Cent für sogenannte Regelenergie zahlen, wie das Unternehmen Trading Hub Europe (THE) heute (18.8.) in Ratingen mitteilte. Bei Firmen beträgt die Umlage 0,39 Cent je Kilowattstunde. Ob und in welcher Höhe diese Umlagen von den Gaslieferanten auf die Endverbraucher umgelegt werden, ist offen. Sie kämen dann zu der bereits veröffentlichten Gasumlage von 2,419 Cent je Kilowattstunde hinzu.