Moin liebe Leserinnen und Leser, zum Thema Tierwohl scheint ja wirklich jeder eine Meinung zu haben.
Und es meint auch jeder zu wissen, wie man Kühe, Bullen, Schweine, Hühner, Schafe oder Ziegen halten muss, damit sie sich wohlfühlen. Die Tierwohl-Debatte hat sich zu einer Diskussion entwickelt, in der es eher darum geht, dass sich Menschen damit wohlfühlen, wie Tiere – besonders Nutztiere – gehalten werden.
Die Allgemeinheit scheint dabei vergessen zu haben, dass unsere Nutztiere ganz andere Bedürfnisse haben als sie selbst.
Heikles Thema Tierwohl
Tierwohl ist generell ein heikles Thema, dass sich nicht ohne weiteres definieren lässt. Welche Parameter beeinflussen, dass sich ein Tier vermeintlich wohlfühlt? Dass es wenig artgerecht ist, Hühner und Hähne auf einem Balkon zu halten, leuchtet mir - und wohl auch Ihnen - ein.
Hühner im Tierheim
Umso überraschender ist es, dass in Großstädten wie Hamburg oder Berlin Tierheime inzwischen Alarm schlagen, da sie nicht mehr wissen, wohin sie mit den ausgesetzten und abgegebenen Tieren sollen. Besonders häufig sind darunter aktuell Hühner und Hähne.
Urban Gardening entdeckt
In der Coronakrise haben viele Städter das Urban Gardening, also "Städtisches Gärtnern", für sich entdeckt. Selbstangebautes Gemüse und jeden Morgen ein frisches Ei vom eigenen Huhn gehört zu ihrem erdachten Idyll. Diese Hühner wurden und werden aber nicht selten alles andere als artgerecht gehalten, sondern in Kisten, Kartons oder Käfigen auf Balkonen.
Von Lust zur Last
Die Halter sind mit den Tieren häufig überfordert und die Nachbarn genervt – von gackernden Hühnern, von krähenden Hähnen und den Hinterlassenschaften des Geflügels. Kein Wunder also, dass auch das Veterinäramt immer wieder einschreiten muss. Die Tiere sind oftmals so gestresst, dass sie sich gegenseitig attackierten und heftig Federn lassen müssen.
Außerdem wird das Federvieh lästig, wenn man dann doch endlich einmal wieder in den Urlaub fahren darf. Wohin dann mit dem blauäugig angeschafften Huhn? Das Ergebnis: Das Lebewesen wird entsorgt und ausgesetzt.
Erzeugnisse der Region
So, liebe Mitmenschen, sieht Tierwohl auf gar keinen Fall aus! Tierhaltung bedeutet Verantwortung und bedarf eines fundierten Wissens um die Tierart und ihre Bedürfnisse. Landwirtinnen und Landwirte haben dieses Wissen und die Erfahrung.
Also bitte ich Sie eindringlich: Kaufen Sie die Erzeugnisse von unseren Bauern. Sie wissen genau, wie sie ihre Herden zu versorgen haben und ihnen liegt das Wohl der Tiere am Herzen. Sie geben 365 Tage im Jahr alles, damit es den Tieren bei uns gut geht und damit Sie leckere Eier, Milch, Fleisch oder Käse genießen können.
Das Ende vom Tierwohl
Wenn Sie diese Produkte nicht kaufen, werden wir bald keine heimische Erzeugnisse mehr haben, da es die Betriebe nicht mehr gibt – besonders, wenn statt zu den kontrollierten, hochwertigen, heimischen Produkten unkontrolliert zu billigen Importwaren gegriffen wird, bei denen häufig von Tierwohl keine Rede sein kann.