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Das sind die Top-Empfänger von EU-Agrarsubventionen 2022
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat die Empfänger aller Agrarzahlungen im Haushaltsjahr 2022 veröffentlicht. Unter den Top-Empfängern gibt es eine Überraschung.
Alljährlich veröffentlicht die BLE im Internet die Daten aller Empfänger von Zahlungen aus den EU-Agrarfonds. Die Zahlen für das Haushaltsjahr 2022 sind seit dem 23. Mai auf den BLE-Internetseiten abrufbar. Ein Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass einige bisher stark geförderte Empfänger 2022 weniger Geld aus den EU-Agrarfonds erhalten haben. Zugleich gab es einen – politisch verursachten – neuen Spitzenreiter.
Öffentliche Einrichtungen streichen die höchsten Beihilfen ein
Beim Blick in die Datenbank wird deutlich: Die größten Summen gingen auch im vergangenen Jahr nicht an einzelne Landwirtschaftsbetriebe, sondern an Landesbetriebe, Kommunen und Erzeugerorganisationen. Allen anderen Empfängern weit voraus war 2022 die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mit rund 60 Mio. Euro. Das war allerdings eine Ausnahmeerscheinung: Die SVLG taucht auf Platz 1 auf, weil im vergangenen Jahr über die Sozialversicherung eine Anpassungsbeihilfe an landwirtschaftliche Betriebe in den von den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am stärksten betroffenen Sektoren ausgezahlt wurde. Auffällig ist, dass die Erzeugerorganisation Pfalzmarkt, Mutterstadt, im vorigen Jahr nur noch rund 424.000 Euro aus den EU-Agrarfonds erhielt, während das Unternehmen im Vorjahr mit 11,63 Mio. Euro noch auf Rang 4 der Top-Empfänger-Liste rangierte.
EU-Agrarsubventionen 2021: Das sind die Top-Empfänger
Die Top-15-Empfänger von Agrarzahlungen 2022
Von den im Jahr 2022 insgesamt ausgezahlten Beihilfen aus den EU-Agrarfonds erhielten in Deutschland 190 Begünstigte 1 Million Euro oder mehr. Zuwendungen über 2 Millionen Euro bekamen 47 Empfänger und Zahlungen von mehr als 5 Millionen Euro gingen an 17 Begünstigte.
Das Ranking der größten 15 Empfänger sieht für das vergangene Jahr folgendermaßen aus:
- Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), Kassel: 60,06 Mio. Euro
- Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Magdeburg: 21,06 Mio. Euro
- Landesbetrieb für Küstenschutz Nationalpark und Meeresschutz, Husum: 18,59 Mio. Euro
- Bayerisches Landwirtschaftsministerium (StMELF), München: 17,00 Mio. Euro
- Land Mecklenburg-Vorpommern, Ministerium für Landwirtschaft: 14,15 Mio. Euro
- Zweckverband Breitband Altmark, Salzwedel: 11,23 Mio. Euro
- Landesamt für Umwelt (LfU), Potsdam: 11,13 Mio. Euro
- Landwirtschaftsministerium Niedersachsen: 10,25 Mio. Euro
- Staatliches Bau- und Liegenschaftsamt, Rostock: 8,10 Mio. Euro
- Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg: 7,53 Mio. Euro
- Landwirtschaftsministerium Sachsen: 7,24 Mio. Euro
- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Norden: 6,78 Mio. Euro
- Landgard Obst + Gemüse GmbH + Co. KG, Straelen: 6,52 Mio. Euro
- Stadt Beelitz: 5,91 Mio. Euro
- Landkreis Börde, Amt für Planung und Umwelt, Haldensleben: 5,73 Mio. Euro