Energiekonzerne müssen eine sogenannte Übergewinnsteuer zahlen. Ist das auch für die Lebensmittelbranche sinnvoll?
Die Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Ramona Pop, hat eine Übergewinnsteuer auch für die Lebensmittelbranche vorgeschlagen. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtete, sagte Pop gegenüber der „Bild am Sonntag“: „Ob und wie stark sich Lebensmittelkonzerne und Handel an der Krise bereichern, wird sich am Ende an ihren Gewinnen zeigen, ob es auch dort Übergewinne gibt.“ Energiekonzerne müssten krisenbedingte Übergewinne „zu Recht“ an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückgeben. Das halte sie für ein gutes Modell, das auch auf andere Wirtschaftsbereiche übertragen werden könnte. Gesunde Ernährung dürfe keine Frage des Geldbeutels sein.
Gegen schwarze Schafe auf dem Energiemarkt vorgehen
Mit Blick auf den Energiemarkt merkte Pop an, die Welle an Preiserhöhungen zum 1. Januar sei „ziemlich gewaltig“ gewesen. Auffällig viele Energieversorger hätten ihre Tarife so stark erhöht, dass sie über den beschlossenen Preisbremsen liegen. Sie erwarte nun vom Kartellamt, dass dieses gegen missbräuchliche Preiserhöhungen und schwarze Schafe auf dem Energiemarkt vorgehe. In 2022 seien 45 Abmahnverfahren gegen Energieversorger eingeleitet worden, 23 mehr als in 2021.