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Umweltminister Meyer kündigt Kurswechsel beim Wolf an
Niedersachsens neuer Umweltminister Meyer will beim Thema Abschussgenehmigungen eine neue Richtung einschlagen.
Um die Abschussgenehmigungen hatte es unter Umweltminister Olaf Lies einigen Ärger gegeben. Nicht nur, weil es um die Entnahme an sich ging, sondern auch, weil das Umweltministerium keine Informationen zu Abschussgenehmigungen herausgeben wollte. Dies wurde mit dem Schutz der involvierten Personen begründet. Das will Christian Meyer nun ändern.
Genehmigung soll eine Woche vorab einsehbar sein
In Zukunft sollen artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen zur Entnahme von Problemwölfen öffentlich einsehbar sein, und zwar eine Woche vor dem Erlass. Das teilte das Ministerium mit. Die Betroffenen sollen dabei durch eine Anonymisierung geschützt werden. „Mit dieser Maßnahme kommen wir den Wünschen der EU-Kommission und dem Bund nach, sorgen für mehr Transparenz und schaffen eine wichtige Grundlage für einen neuen und vertrauensvollen Dialog zum Wolfsmanagement“, argumentierte Meyer. Es gehe darum, die Bedürfnisse der Weidetierhaltung und das Artenschutzinteresse in bestmöglichen Einklang zu bringen. Beim Naturschutzbund (Nabu) begrüßte das Vorhaben als „Schritt zu mehr Transparenz und Sachlichkeit“. Auf Kritik stießen die Pläne bei der Region Hannover. „Dieser Erlass trägt zur Eskalation bei“, sagte Regionspräsident Steffen Krach.
Landvolk kritisiert Idee
Niedersachsens Landwirte sehen das Wolfsmanagement des neuen Umweltministers kritisch. Sie bezweifeln, dass die Jäger im Land dabei mitmachen, sagte der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Jörn Ehlers am Montag.
Das Landvolk befürchtet, dass damit die Sicherheit von Jägern und Weidetierhaltern vor "radikalen Wolfsfans" gefährdet sein könnte - auch wenn die Genehmigungen zum Abschuss anonymisiert sein sollen.