Verbraucherzentralen mahnen: Teuer ist nicht gleich gut und fordern mehr Verbraucherinfos für den Lebensmitteleinkauf.
Billigangebote heizen die Diskussion um die Qualität von Lebensmitteln immer wieder an. Die Verbraucherzentralen fordern jetzt mehr Informationen für Kaufentscheidungen im Supermarkt. „Der Preis ist keine Orientierung für Qualität“, sagt der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Klaus Müller.
Es stimme nicht mehr, dass teure Lebensmittel automatisch gut seien und preiswerte automatisch schlecht. Nötig sei deswegen, Verbrauchern das Leben zu erleichtern, sie nicht für dumm zu verkaufen und deutlich zu machen, wo es unterschiedliche Produkt- und Prozessqualitäten gebe. „Dann werden wir auch eine ausdifferenzierte Zahlungsbereitschaft erleben.“
Müller: Handel beeinflusst Verbraucher
Müller kritisierte: „Wenn jahrzehntelang der Handel, aber auch viele Landwirtschaftsfunktionäre gesagt haben, jedes Stück Fleisch, jedes Obst und Gemüse ist gleich gut, dann haben sie Verbrauchern einen Sinn und auch eine Zahlungsbereitschaft für unterschiedliche Qualitäten aberzogen.“
Zu Lockpreisen etwa für Fleisch ist ein Treffen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Handelsunternehmen geplant. Mehr Wertschätzung für Lebensmittel ist auch ein Thema der Agrar- und Ernährungsmesse Grüne Woche (17. bis 26. Januar) in Berlin.