Verbände fordern die Umweltminister auf, über den wachsenden Wolfsbestand vollständig und umfassend zu berichten. Bei der Festlegung der Bestandsgrenzen will Niedersachsen nicht auf den Bund warten, sondern ein eigenes wissenschaftliches Gutachten erstellen lassen.
Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) fordert anlässlich der vom 11. bis 13. November 2020 stattfindenden Umweltministerkonferenz ein aktives Wolfsmanagement in Deutschland. Es müsse endlich eine tragbare Definition des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes erfolgen.
Das Bündnis hat dazu einen 10-Punkte-Plan vorgelegt und fordert die Umweltminister nun auf, über den ungebremst wachsenden Wolfsbestand vollständig und umfassend zu berichten. Sie sollen klar zu benennen, wie viele Wölfe insgesamt in Deutschland leben.
Der Wolf gehört bundesweit ins Jagdrecht
In Niedersachsen wurde der Wolf erst kürzlich ins Jagdrecht aufgenommen. Nun fordern Bauern, Waldbesitzer, Gärtner, Grundbesitzer, Jagdgenossenschaften, Jäger, Pferdesportler und Pferdezüchter sowie Halter von Ziegen, Schafen und landwirtschaftlichen Wildtieren in dem Papier, dass alle Bundesländer in der Wolfsverordnungen eine aktive Regulierung des Bestandes ermöglichen. Der Wolf müsse dazu sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene in das Jagdrecht aufgenommen werden.
In Niedersachsen haben SPD und CDU im Landtag die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht sowie das Festlegen einer Bestandsgrenze gefordert. Werde diese Zahl überschritten, sollen Tiere leichter abgeschossen werden dürfen, wenn sie Tierhaltern Probleme bescheren. Unterstützung gab es am Mittwoch (11. November) von der FDP und aus den Reihen der AfD. Die Grünen sprachen von Augenwischerei, die Jagd auf Problem-Wölfe werde mit der Aufnahme ins Jagdrecht nicht erleichtert.
Der Wolf in Niedersachsen
Wolfsrisse vollständig entschädigen
Wolfsrisse würden exponentiell wachsen, die Prävention stoße schon jetzt finanziell und praktisch an ihre Grenzen, sagt das Aktionsbündnis Forum Natur. Die Politik sei deshalb gefordert, endlich den Rechtsrahmen für ein aktives Wolfsmanagement zu schaffen. Weidetierhalter fordern, dass die Bundesländer Präventionsmaßnahmen finanzieren und Wolfsrisse vollständig entschädigen.
Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) ist ein Zusammenschluss von Bauern, Waldbesitzern, Gärtnern, Grundbesitzern, Jagdgenossenschaften, Jägern, Pferdehaltern und Fischern. Sie haben das gemeinsame Ziel, sowohl für die wirtschaftlichen als auch für die naturschützenden Belange des ländlichen Raumes einzutreten.
Niedersachsen lässt Wolfs-Gutachten erstellen
In Niedersachsen gibt es derzeit rund 350 Wölfe, Tendenz steidend. Die niedersächsische Landesregierung will die wachsende Zahl von Wölfen in den Griff bekommen. Bei der Festlegung einer Bestandsgrenze werde Niedersachsen nicht auf den Bund warten, sondern ein eigenes wissenschaftliches Gutachten erstellen lassen, heißt es am Mittwoch (11. Novemver).