Dorfkinder-Kampagne

Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Maren Diersing-Espenhorst | am

Zoff um #Dorfkinder

Unter #Dorfkinder startete Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner eine Kampagne für die ländlichen Regionen. Besonders auf Twitter geraten jedoch andere Themen in den Fokus.

Dorfkinder haben den Dreh raus. Dorfkinder machen den Weg zum Ziel. Dorfkinder behalten das ganze Team im Blick. Sprüche, wie diese, gehören zur Kampagne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin startete.

Unter dem Hashtag #Dorfkinder sollen positive Beispiele und innovative Ansätze der ländlichen Entwicklung gebündelt werden. Die Kampagne solle unterstreichen, dass wir allen Grund haben auf unsere ländlichen Regionen stolz zu sein, aber es auch noch einiges zu tun gebe, heißt es auf der Homepage des Ministeriums. #Dorfkinder lade alle Menschen in Deutschland dazu ein, ihr eigenes Engagement – und natürlich auch die Herausforderungen, die angegangen werden müssen – unter dem Hashtag #Dorfkinder in sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder Instagram sichtbar zu machen.

Spaltung nicht befeuern

Der Hashtag wurde auf den Social Media-Kanälen tatsächlich gut angenommen – allerdings nicht so, wie es sich das Ministerium vermutlich erhoffte. Auf Twitter kritisieren Nutzer beispielsweise, dass Dorfkinder die Zeche für die Windenergiewünsche der Städter zahlen. Die User beklagen zudem, die mangelnde Mobilität durch fehlende öffentliche Nahverkehrsanbindungen, teilweise in schlechtem Zustand befindliche oder komplett aufgelöste Dorfschulen und Kindergärten, schlechte Netzabdeckung, unzureichende ärztliche Versorgung oder mangelnde Freizeitangebote für Jugendliche auf dem Land. Schnell wurden die vom Bundeslandwirtschaftsministerium entwickelten Posts erweitert, durch Spruchbilder wie: „Dorfkinder feiern ihre besten Partys vor der Tanke“ oder „Dorfkinder müssen auf den Hügel, um diesen Post zu lesen.“

Ein weiteres reichlich oft genanntes Thema ist der vermeintlich hohe Alkoholkonsum in ländlichen Regionen. Des Weiteren wird das Dorf oder in diesem Fall das #Dorfkind mit Rechtsextremismus und Intoleranz gleichgesetzt.

Gemeinsamkeiten entdecken

Aber es plädieren auch User dafür, sich nicht in Dorfkinder und Stadtmenschen einteilen zulassen. Man solle nicht nach Unterschieden suchen, sondern lieber Gemeinsamkeiten entdecken. Es spiele keine Rolle, ob man Dorf- oder Stadtkind sei, jeder habe ein Recht auf gute Bildung, schnelles Internet und beste Zukunftsperspektiven. Eine Spaltung in unterschiedliche Gruppen sei hier nicht zielführend.

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