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5 Gefahrenstellen für Hofhunde: von Güllegrube bis Rückwärtsfahren
Befahrene Straße, Güllegrube, schädliche Substanzen - ein Hofhund ist vielen Gefahren ausgesetzt. Nützliche Tipps, wie Sie die fünf häufigsten Gefahren für Hofhunde vermeiden, erhalten Sie hier.
1. Wie Sie die Güllegrube hundesicher machen
Hunde können in eine Güllegrube fallen und in der Gülle ertrinken. Damit das nicht passiert können Sie entweder ihren Hund nicht aus den Augen lassen oder die Güllegrube „hundesicher“ machen. Achten Sie darauf, dass Güllegruben mit einem sicheren Deckel verschlossen sind, auch während des Ausbringens der Gülle. Und noch wichtiger: offene Gruben brauchen eine sichere Umwehrung – bringen Sie also ein Geländer an, an dem Hunde nicht hochklettern können.
2. Mehr Sicherheit für den Hofhund: Was Sie beim Rückwärtsfahren beachten müssen
Nach der Feldarbeit müssen Landwirte schon mal rückwärts mit dem Traktor auf einen Feldweg einbiegen. Und wenn der Platz zum Wenden fehlt, muss der Fahrer mit dem Schlepper eventuell weiter zurücksetzen. Dabei kann es schnell passieren, dass ein Hund übersehen wird. Auf den „toten Winkel“ können sich Landwirt allerdings nicht berufen, wie das Oberlandesgerichts Frankfurt am Main 2014 in einem ähnlichen Fall entschied. Damals hatte ein Landwirt eine Frau auf einem Liegend-Fahrrad überrollt. Sie klagte und bekam recht. Die Begründung: Wenn Landwirte den Bereich hinter ihrem Traktor nicht komplett einsehen könne, müssen sie sich beim Rückwärtsfahren mehrmals umdrehen und checken, dass sie niemanden gefährden. Vergewissern Sie sich also genau, dass sich weder Hunde noch Fußgänger oder Radfahrer auf ihrem Weg befinden, wenn Sie rückwärtsfahren.
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3. Hofhund im toten Winkel: Das müssen Sie am Traktor nachrüsten
Bauartbedingt hat jedes Fahrzeug, wie Traktor oder Hoflader, tote Winkel, die der Fahrer vom Sitz aus nicht einsehen kann. Deshalb ist das so wichtig, alle Spiegel am Fahrzeug richtig einzustellen. Kontrollieren Sie vor jeder Fahrt oder Arbeit kurz die Position der Spiegel. Die seitlichen Rückspiegel sollten Sie so einstellen, dass Sie einen Bereich von mindestens 100 Meter hinter dem Fahrzeug im Blick haben.
Dies gilt auch dann, wenn Sie einen Anhänger mit Ladung transportieren. Bei lof-Anhängern empfiehlt sich die Installation von ausziehbaren Spiegeln, da größere Heu- oder Strohmengen die Sicht nach hinten mit normalen Rückspiegeln einschränken. Für größere, schwierig zu überblickende Fahrzeuge wie Traktoren oder Hoflader sollten Sie über die zusätzliche Montage eines Innenrückspiegels nachdenken. Damit vergrößert sich das Blickfeld nach hinten. Zusätzliche Sicherheit können Sie durch die Montage von Rückfahrkameras auf lof-Fahrzeugen und Anhängern gewinnen. Damit können Sie auch Bereiche direkt hinter dem Fahrzeug einsehen, wo Spiegel nicht ausreichen. Wertvoll sind solche Rückfahrkameras übrigens auch an PKW mit Pferdeanhänger – denn neben der zusätzlichen Sicherheit geht auch das Manövrieren leichter.
4. Das verhindert, dass ihr Hofhund auf die Straße läuft
Damit ihr Hund nicht auf die Straße läuft, muss er die Straße erkennen und von selbst stehenbleiben. Das können Sie z. B. mit Methoden aus dem Assistenzhundetraining erreichen. Denn ein Blindenführhund muss verlässlich vor Straßen, Ampeln. und Bordsteinen stehenbleiben. Wir stellen ihnen das sog. Bordsteintraining vor. Dabei wird ohne Kommando gearbeitet. Wichtig: Wenn das Training losgeht, darf ihr Hund nicht ohne das Freigabewort über die Straße zu gehen.
- Trainieren Sie stattdessen mit einem Freigabewort.
- Legen Sie Brustgeschirr und eine Leine für die Übung zurecht.
- Beginnen Sie an ruhigen und wenig befahrenen Straßen.
- Seien Sie geduldig – vor allem, wenn Sie einen Hund haben, der es gewohnt ist, auf Kommandos zu reagieren.
So geht´s: Gehen Sie mit Ihrem Hund an der Leine auf die Straße zu. Sobald er eine Pfote auf die Straße setzt, gehen Sie mit ihm rückwärts. Und zwar so weit, bis er wieder mit allen Pfoten am Straßenrand steht. Ein Brustgeschirr ist hier besser geeignet, denn mit einem Halsband wäre es für den Hund unangenehm.
Wichtig ist, dass Sie wirklich rückwärtsgehen, denn Wenden führt dazu, dass noch mehr Pfoten die Straße berühren. Außerdem sollten Sie ihr nicht mit ihrem Hund reden. Das wiederholen Sie immer wieder. Loben Sie ihren Hund, wenn er zögert, langsamer wird oder stehenbleibt, sobald Sie sich einer Straße nähern.
Achtung: Das Freigabe-Wort müssen Sie sofort mit einführen, denn das Bordstein-Training ist keine kurze Trainingseinheit, sondern eine „Lebensphilosophie“ im Hunde-Herrchen-Verhältnis.
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5. PSM, Dünger oder Bioziden: So schützen Sie Hofhunde vor Gefahrenstoffen
Gefahrstoffe sind Chemikalien, die eine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt darstellen – also auch ihrem Hund schaden. Die die Lagerung von gefährlichen Stoffen ist gesetzlich geregelt. Gefahrstoffe sind laut Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) gefährliche Stoffe und Stoffgemische die z. B. explosiv, ätzend, giftig, krebserzeugend, reizend, entzündlich, brandfördernd, sensibilisierend, fortpflanzungsgefährdend, erbgutverändernd oder umweltgefährdend sind.
Umso wichtiger ist es, Gefahrenstoffe so aufzubewahren, dass Hofhunde sie nicht erreichen oder damit in Kontakt kommen können. Für die Aufbewahrung und Lagerung von Stoffen im Pflanzenschutz, der Schädlingsbekämpfung sowie von Handelsdüngern und anderen Gefahrenstoffen sollten Sie zur Sicherheit ihres Hundes daher unbedingt Folgendes beachten:
- Packungen oder Behälter mit giftigen Mitteln unter sicherem Verschluss aufbewahren, am besten im einem Gefahrstoffschrank- oder –raum
- Mittel nur in nur in fest verschlossenen Originalverpackungen aufbewahren
- Die Mittel dürfen nicht mit anderen Waren zusammen lagern.
- Schützen Sie Behälter mit gefährlichem Inhalt vor Sonneneinstrahlung und lagern Sie diese trocken und kühl.
- Füllen Sie Gefahrstoffe niemals in andere, nicht gekennzeichnete Behälter um.
- Beachten Sie zudem das Zusammenlagerungsverbot einiger Giftstoffe, z.B. dürfen brennbare Mittel nicht mit giftigen Chemikalien zusammen gelagert werden.