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Biogas: Großes Potenzial im Verkehrssektor
Mit dem verstärkten Einsatz von verflüssigtem Biomethan (Bio-LNG) in Nutzfahrzeugen könnte sich speziell für ausgeförderte Biogasanlagen der Wechsel zur Gaseinspeisung lohnen.
Das wurde bei der Tagung deutlich, die der Fachverband Biogas (FvB) und das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie in Werlte ausrichteten.
Bio-LNG weist eine höhere Energiedichte auf als fossiler Diesel. Daher gilt das verflüssigte Biomethan als nachhaltige Treibstoffalternative für den Schwerlasttransport per Lkw und Schiff. Hinzu kommt, dass LNG-betriebene Nutzfahrzeuge laut 3N und FvB vergleichsweise leise sind, was sie für die innerstädtische Warenauslieferung und kommunale Tätigkeiten prädestiniere.
Nach Angaben von Dr. Magnus Buhlert vom niedersächsischen Umweltministerium gibt es indes keine Pauschallösung für alle Anwendungsfälle. Mit dem Wechsel auf einen erneuerbaren Energieträger sei Biogas ein Baustein für die Energiewende im Verkehrssektor, sagte Buhlert.
Bei der Fachtagung unterstrichen die Betreiber von Biogasanlagen, dass sie einen Beitrag zur Kraftstoffproduktion leisten wollten. "Wir brauchen dazu aber klare Rahmenbedingungen", betonte FvB-Vizepräsident Hendrik Becker. Die Gesetzgeber auf Bundesebene und in der EU würden das Potential von verflüssigtem Biogas zwar erkennen, seien in ihren Ausbauplanungen aber recht zurückhaltend.
Die nächsten Schritte in den Regionen sieht man beim Netzwerk 3N nun im vermehrten Einsatz von LNG-Lkw bei Speditionen und Flottenbetreibern sowie im weiteren Ausbau des Tankstellennetzes. Daneben müsse der Anteil von biogenem LNG durch die Verflüssigung von Biogas aus bestehenden Anlagen und die Errichtung neuer Kapazitäten erhöht werden. Laut einer Studie sei eine Verdopplung des Biokraftstoffanteils durch den verstärkten Einsatz von Biomethan möglich.