In der „Nacht der Landwirtschaft“ (12. Oktober) vergibt „agrarheute“ in Berlin in zehn Kategorien den CERES AWARD. Das sind die vier Gewinner aus Niedersachsen im Kurzporträt.
Wer wird Landwirtin oder Landwirt des Jahres 2022?
Am 12. Oktober verlieh „agrarheute“ im Rahmen der festlichen Gala „Nacht der Landwirtschaft“ in Berlin den CERES AWARD 2022. Unter den zehn besten Landwirten 2022 sind vier Niedersachsen:
- Die Kategorie Junglandwirt gewann Stefan Golze aus Dassel (Landkreis Northeim). Die Juroren zeichneten ihn für „seinen großen Ideenreichtum sowie dem Mut, den Betrieb zu verändern“ aus, heißt es in der Begründung.
- Andreas Sprengel aus Bad Gandersheim (Landkreis Northeim) ist Deutschlands bester Schweinehalter. Laut Jury hat er „in beeindruckender Weise gezeigt, wie sich mithilfe geschlossener Kreisläufe und einer ausgeklügelten Vermarktungsstrategie der Betrieb in wirtschaftlich sehr angespannten Zeiten stabil steuern lässt.
- Holger Hogt aus Itterbeck im Landkreis Grafschaft Bentheim wurde als bester Geflügelhalter des Jahres 2022 ausgezeichnet, „weil er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt und Wert auf die Rentabilität seines Tuns legt.
- Sönke Strampe aus Bad Bevensen im Landkreis Uelzen ist bester Biolandwirt geworden. Er habe „den Boden fest im Blick und sein ganzes Können darauf ausgerichtet, ihn gesund und zukunftsfähig zu halten.
Gewinner der Kategorie "Junglandwirt"
Gewinner der Kategorie Junglandwirt ist Stefan Golze aus Dassel im Landkreis Northeim. Stefan Golze hat innerhalb von zwei Jahren den Nebenerwerbsbetrieb seiner Eltern in einen Vollerwerbsbetrieb verwandelt. „Wenn ich anderen ein Beispiel dafür sein kann, dass man mit Herzblut und Teamwork etwas aufbauen kann, dann möchte ich das gerne tun.“ Sein Betrieb ist mit 55 Fleischrindern, 400 Masthähnchen und 1.200 Legehennen vielfältig. Mit einer Nudelmanufaktur schuf er ein weiteres Standbein und bietet auch für andere Landwirte die Nudelproduktion in Lohn an.

Kategorie Junglandwirt: Stefan Golze © Timo Jaworr
Gewinner der Kategorie "Schweinehalter"
Andreas Sprengel aus Bad Gandersheim im Landkreis Northeim hat die Kategorie Schweinehalter gewonnen. Der 50-jährige Landwirt setzt bei seinen 410 Sauen sowie 3.000 Mastschweinen auf Tierwohl. Die auf dem Betrieb anfallende Gülle wird in der Biogasanlage genutzt. „Mein Konzept ist es, den Betrieb nachhaltig in einem großen Kreislauf zu bewirtschaften. Dazu zählt auch, dass die Gülle unserer Schweine in der eigenen Biogasanlage für die Gewinnung von Strom und Wärme für die Ställe und den Hof genutzt wird“, beschreibt er. Seine Schweine verarbeitet Sprengel zum Teil in der eigenen Hofschlachterei und vermarktet das Fleisch im Hofladen mit Hofcafé.

Kategorie Schweinehalter: Andreas Sprengel © Timo Jaworr
Gewinner der Kategorie "Geflügelhalter"
In der Kategorie Geflügelhalter hat Holger Hogt aus Itterbeck im Landkreis Grafschaft Bentheim gewonnen. Hogt wollte seinen Betrieb mit Ackerbau und Milchviehhaltung breiter aufstellen. Deshalb stieg der 42-Jährige 2019 in die Legehennenhaltung ein. „Wir sind in einer Veredlungshochburg und haben einen Nährstoffüberschuss in der Region. Deshalb ist mir der Kreislaufgedanke wichtig. Zu den Legehennen gehört die Biogasanlage mit Wärmekonzept. Unser Ziel ist es, nachhaltig zu wirtschaften und energieautark zu werden“, beschreibt er sein Konzept. Seine Mitarbeiter sind hochmotiviert, denn sie dürfen bis zu einem gewissen Grad mitentscheiden, sodass sie den landwirtschaftlichen Betrieb zusammen für die Zukunft weiterentwickeln.

Kategorie Geflügelhalter: Holger Hogt © Timo Jaworr
Gewinner der Kategorie "Biolandwirt"
Sönke Strampe aus Bad Bevensen im Landkreis Uelzen hat die Kategorie Biolandwirt für sich entschieden. „Sönkes Süßkartoffeln“ – mit dieser Marke etablierte er seinen Gemüsebau in der Lüneburger Heide. Er bewirtschaftet seinen Betrieb ökologisch. Vermarktet werden seine Süßkartoffeln bevorzugt regional. Er beliefert Supermärkte, Bioläden und Unverpacktläden in der Lüneburger Heide und Naturkosthändler im Hamburger Umland. Seit 2021 bietet er einen direkten Paketversand für den Endkunden über die Plattform „Crowdfarming“ an. „Meine Vision ist es, die Süßkartoffel als normale Frucht zu etablieren, als eine typische in Deutschland angebaute Kultur“, beschreibt er seine Zielsetzung.
Mehr zur „Nacht der Landwirtschaft“ und den weiteren Gewinner lesen Sie in unserer Digitalen Ausgabe.

Kategorie Biolandwirt: Sönke Strampe © Timo Jaworr
Benedikt Bösel aus Brandenburg ist "Landwirt des Jahres 2022"
Benedikt Bösel aus Briesen in Brandenburg ist Gewinner des Hauptpreises des CERES AWARD. Er ist damit "Landwirt des Jahres" 2022. Gleichzeitig hat er den Preis in der Kategorie Manager des Jahres gewonnen.
Bösel bewirtschaftet einen 3.000 Hektar großen Öko-Betrieb mit Rinderhaltung und hat auf seinem Betrieb den starken Fokus auf die Forschung gesetzt. Der Landwirt setzt sich durch seine Arbeit für eine regenerative Landbewirtschaftung ein. Durch artenreichen Anbau soll ein Ökosystem entstehen, das die Biodiversität fördert und den Boden verbessert.
„Alle unsere betrieblichen Versuche drehen sich immer um die Frage, wie kann man den Boden schützen, wie kann man den Boden aufbauen“, beschreibt der Landwirt seine Zielsetzung. „Ich habe all mein Kapital in meine Vision investiert, alternative Landnutzungsmethoden aus aller Welt nach Alt Madlitz zu bringen“, betont Bösel weiter, der glaubt, dass „die Landwirtschaft der größte Hebel ist, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen“.
Unter großem Applaus nahm Benedikt Bösel die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung „Landwirt des Jahres" 2022 entgegen.

CERES AWARD: Benedikt Bösel ist "Landwirt des Jahres" 2022. © Timo Jaworr