Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Dauerbrenner Dürre: Das kommt auf Landwirte im Sommer zu
Prognosen lassen für den restlichen Sommer nichts Gutes ahnen.
Dürre ist ein Extrem, das nicht über Nacht kommt. Anders als eine Flut, ist es bei der Dürre ein Mix aus Hitze und monatelangem Ausbleiben von Regen. Dann verdunstet das Wasser nicht nur aus der obersten Bodenschicht. Zum Nachteil aller Kulturen, die auf das Wasser angewiesen sind.
Nicht nur in Südeuropa ächszen die Menschen unter Trockenheit. Auch in manchen Regionen Deutschlands hält dieser Zustand nicht mehr nur ein paar Monate an. Das zeigt der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Bis auf kleine Gebiete im Süden und in Schleswig-Holstein dominiert Rot. Rot für Wassermangel. Und das wird sich die nächsten Wochen nicht ändern.

© UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Staubtrocken in Teilen von Niedersachsen
Im Gegenteil. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass der Juli zu trocken wird. Während 75 Liter normal seien, könnten es bis Mitte des Monats nur 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter regnen. Besonders betroffen sind zur Zeit Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Hier mussten Bauern bereits Noternten in Kauf nehmen.
Und es könnte schlimmer kommen: Sowohl das europäische ECMWF-Modell wie auch das amerikanische Wettermodell der NOAA rechnen mit Temperaturen, die weit über dem Durchschnitt liegen. Ab Mitte des Monats könnten die Temperaturen über fünf Grad höher liegen als im langjährigen Mittel von 16,9 Grad. Damit einher gehen Spitzenwerte von bis zu 40 Grad in weiten Teilen des Landes.
Wasserreservoire seit 2018 noch nicht wieder aufgefüllt
Für Landwirte sind das schlechte Nachrichten. Neben der Getreideernte sind auch Kartoffeln, Gemüse und Obst in Gefahr. Im Jahr 2018 allein lagen die Schäden in der Landwirtschaft bei drei Milliarden Euro. Die Schäden durch Trockenheit und Borkenkäfer haben gut 500.000 Hektar Wald getroffen. Obendrein steigt die Gefahr durch Feuer; Waldbrände halten vor allem Feuerwehren auf Trapp. Und auch langfristig betrachtet, ist keine Besserung in Sicht.
Als Hausnummer gilt mindestens ein halbes Jahr ausreichend Regen, damit der Boden wieder gut mit Wasser gefüllt ist. So einen Zustand hat Deutschland seit 2018 nicht mehr gehabt. Der Boden ist häufig bis in 180 Zentimeter Tiefe ausgetrocknet. Dabei ist es nicht so, dass wir nicht prinzipiell genug Wasser hätten. Selbst in den Klimawandelszenarios wird es wohl in Deutschland genug regnen. Allerdings im Winter. Zudem wird durch mehr Hitze im Sommer der Wasserbedarf dann höher sein. Und so ist jede Hitzewell Mahnung, gut mit Wasser zu haushalten und zu planen.