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Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Dr. Olaf Zinke | am

Dieselpreise steigen steil an – Dieselkrise in Frankreich

Die Dieselpreise steigen auf den höchsten Stand seit einem Monat. Dabei folgen die Dieselpreise vor allem den steil ansteigenden Rohölpreisen. Auslöser ist die massive Angebotsdrosselung durch die OPEC. Hinzu ein Einbruch der Dieselproduktion in Frankreich.

Im Schnitt müssen zum Beginn der aktuellen Woche (10.10.) 2,14 Euro für den Liter Diesel bezahlt werden, zeigen die Daten des Informationsdienstes benzinpreis.aktuell.

Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein kräftiger Preisanstieg von 13 Cent. Gleichzeitig ist das der höchste Dieselpreis seit einem Monat. Die regionalen Preisunterschiede bleiben indessen weiterhin sehr groß. So melden die Informationsdienste am Montagmorgen regionale Dieselpreise zwischen 2,06 und 2,28 Euro je Liter. Ende September waren die Preise mit den Ölpreisen zeitweise unter 1,90 Euro je Liter gefallen.

Aktuell sieht es sieht es jedoch nicht so aus, als wenn die Ölpreise wieder deutlich zurückgehen. Im Gegenteil: Die OPEC+ hat vorige Woche mitgeteilt, ihre Gesamtproduktion für November und Dezember um -2,0 Millionen bpd drastisch zu kürzen. Das wäre eine doppelt so hohe Kürzung wie zuvor mit -1,0 Millionen bpd von Analysten erwartet wurde und löste damit den steilen Anstieg der Ölpreise aus.

Hinzu kommt die aktuelle Entwicklung in Frankreich. Dort kommt es zu akutem Dieselmangel aufgrund des Ausfalls eines großen Teils französischen Raffinerieproduktion infolge von Streiks. Betroffen seien ein Drittel der französischen Tankstellen, berichten französische Medien. Um weiterhin die Logistik zu gewährleisten, wurde für das Wochenende das Fahrverbot für Tanklaster aufgehoben.

Knapp und teuer ist weiter der Dieselzusatz AdBlue. Die Preise an den deutschen Tankstellen liegen heute für LKW-AdBlue je nach Region und Bundesland überwiegend zwischen 1,50 Euro je Liter und 1,86 Euro je Liter. Für PKW-AdBlue liegen die Preise ebenfalls zwischen 1,60 Euro und 1,86 Euro je Liter.

Treibstoffmangel in Frankreich und den USA

Fast ein Drittel der französischen Tankstellen hatte am Sonntag Probleme, Lieferungen von mindestens einem Kraftstoffprodukt zu erhalten, gegenüber 21 % am Vortag, sagte das Büro des Energieministers. Frankreich habe strategische Reserven freigegeben und Importe erhöht, sagte Energieministerin Agnes Pannier-Runacher in einer Erklärung und fügte hinzu, dass dies bedeuten sollte, dass sich die Versorgungslage am Montag verbessert.

Während der etwa zweiwöchigen Arbeitskampfmaßnahmen ist die inländische Kraftstoffproduktion Frankreichs um mehr als 60 % gesunken, was die Nerven im ganzen Land strapaziert, da die Warteschlangen wachsen und die Vorräte versiegen, berichtet Reuters.

Auch in den USA ist die Treibstoffversorgung angespannt und die Preise für Benzin, Diesel und Heizöl sind steil angestiegen. Ein Bericht der US-Energiebehörde EIA zeigte zudem, dass auch die US-Rohölvorräte zum 30. September -2,6 % unter dem saisonalen 5-Jahres-Durchschnitt lagen. Die US-Benzinvorräte bewegten sich sogar -8,5 % unter dem saisonalen 5-Jahres-Durchschnitt.

Das ist zugleich der schlechteste Wert seit November 2014, sagen Analysten. Noch schlimmer sieht es bei den sogenannten Destillaten aus – nämlich bei Gasöl, Heizöl und Diesel – dort befanden sich die Lagerbestände -21,4 % unter dem saisonalen 5-Jahres-Durchschnitt, berichtet die EIA.

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