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Heizölpreise gehen durch die Decke - trotzdem kaufen oder warten?
Die Heizölpreise haben den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten erreicht. Auslöser ist der steile Anstieg der Preise für Rohöl und für das Vorprodukt Gasöl. Was sollten Käufer nun tun?
Am Montag (10. Oktober) kostete Heizöl im Bundesmittel rund 172 Euro je 100 Liter, berichte der Branchendienst Tecson. Damit sind die Heizölpreise binnen einer Woche um 10 % auf den höchsten Stand seit Ende August gestiegen. Auslöser war die Preisrallye bei Rohöl und der steile Preisanstieg für das wichtigste Vorprodukt Gasöl.
Gasöl kostet – nach Angaben des Branchendienstes Heizöl24 rund 1.250 USD je Tonne und damit 25 % mehr als Anfang Oktober – als die Preise bei knapp 1000 USD je Tonne lagen. Damit bewegen sich die Gasölpreise auf historischem Höchststand, berichten Analysten. Nur im März dieses Jahrs gab es bislang einen etwas höheren Preis.
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Auch Heizöl ziemlich teuer
Ganz ähnlich ist die Preisentwicklung deshalb bei Heizöl. Nur im März und kurzzeitig Ende August waren die Heizölpreise etwas höher als jetzt. Bereits am Samstag mussten viele Heizölhändler ihre Angebotspreise höherschrauben, berichtet der Branchendienst Tecson.
Zum Wochenbeginn ziehen viele Händler nochmals nach und erhöhen ihre Preise. Dabei bewegten sich die Preisaufschläge gegenüber Freitag im Bereich von 2 bis 4 Cent je Liter, sagt Tecson.
Damit ist der etwas günstigere Kaufmoment schnell vorüber gegangen, sagen die Heizölexperten. Die Nachfrage der Verbraucher ist angesichts des steilen Preisanstiegs erst einmal abgerissen, heißt es weiter.
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Nachfrage bricht ein – Preise bleiben weiter sehr hoch
Diejenigen, die auf niedrigere Preise gehofft hatten und noch bestellen müssen, ordern lediglich geringere Mengen, um wenigstens über einen Teil der winterlichen Heizsaison zu kommen, berichten Analysten. Regional ist Heizöl derzeit in Nordrhein-Westfalen mit Abstand am günstigsten. Der Großraum Berlin bleibt extrem teuer, was vor alle, mit der PCK-Raffinerie zu tun hat, sagen die Experten von Tecson.
Das Bestellvolumen von Heizöl am Wochenende lag ungefähr bei 40 Prozent der vorigen Woche, berichtet auch der Branchendienst Heizöl24. Die rasant steigenden Preise sowie die bereits teils bei Ende Januar 2023 liegenden Lieferfrist verschrecken viele Heizölkäufer.
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Keine Entspannung in Sicht
Eine kurz- oder mittelfristige Entspannung ist nach Einschätzung der Heizöl24-Experten aber nicht in Sicht. Hinzu kommt: Planmäßig anstehende Wartungsarbeiten an den französischen Raffinerien dürfte auch bei einem raschen Ende der dortigen Streiks das aktuelle Angebotsdefizit im besten Fall mittelfristig wieder auf das bereits zu knappe Ursprungsniveau zurückführen.
Zudem hat die OPEC+ unter der Führung von Saudi-Arabien und Russland das globale Angebot zusätzlich verknappt, so dass wenig Aussicht besteht, dass die Rohölpreise oder die Gasölpreise deutlich zurückgehen. Vielmehr ist ein weiterer Anstieg zu befürchten. Bestenfalls dürften sich die Preise auf dem aktuellen sehr hohen Niveau stabilisieren.