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Landwirtschaftliches Sorgentelefon: Die Verzweiflung ist groß
Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast sprach mit Beratungs- und Hilfsorganisationen. Diese erleben einen nie dagewesenen Ansturm.
Otte-Kinast hatte zu einer Videokonferenz eingeladen: Sprecher der landwirtschaftlichen Sorgentelefone, die Familienberatung, die sozioökonomische Beratung der LWK Niedersachsen, die Kirchlichen Dienste auf dem Lande, das Dorfhelferinnenwerk, die Niedersächsischen Landfrauen Verbände Hannover und Weser-Ems sowie die SVLFG berichteten über ihre Erfahrungen. Sie alle liefern bereits seit Jahren professionelle Hilfe für finanzielle, familiäre, strukturelle oder psychische Probleme.
"Niedrige Preise, Tierseuchen und veränderte gesellschaftliche Anforderungen bringen manchen Landwirt in seelische Bedrängnis. Da ist es wichtig, dass den Menschen auf den Höfen genügend Hilfe angeboten wird", betonte die Ministerin. Hinzu komme die Corona-Pandemie, die häufig wie ein zusätzlicher Katalysator wirke.
"Die Verzweiflung auf den Höfen ist groß", so der Tenor bei den Teilnehmern. Deshalb bestand der gemeinsame Wunsch, sich einerseits noch stärker landesweit zu vernetzen, andererseits die Präsenz zu erhöhen, um präventiv schneller agieren zu können. Dazu soll intensiv Werbung für die Hilfsangebote gemacht werden. Das soll über Soziale Medien und ein Faltblatt mit allen Kontaktdaten geschehen.
"Es ist wichtig, dass die wirksame Unterstützung auf den Höfen landet. Dazu können auch Freunde und Bekannte beitragen, die erkennen, dass sich jemand in einer Notlage befindet. Diese Menschen möchten wir mit unserer gemeinsamen Aktion erreichen", so Otte-Kinast.