Was können wir tun, damit weniger Lebensmittel im Müll landen? Damit heimische Lebensmittel mehr Wertschätzung erhalten, unterstützen die Landwirtschaftskammer, das Landvolk und das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen die Aktion "Niedersachsen rettet Lebensmittel".
Vom 29. September bis zum 6. Oktober können Verbraucherinnen und Verbraucher in den sozialen Netzwerken erfahren, wie viel Arbeit die niedersächsischen Landwirte und Gärtner in die Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln investieren. Schwerpunkt der Aktion "Niedersachsen rettet Lebensmittel" sind in diesem Jahr Obst und Gemüse.
Erklären, wie wertvoll Lebensmittel sind
Auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie der Bundesländer sollen Verbraucher in Deutschland über den Wert unserer Lebensmittel informiert und auch sensibilisiert werden. Denn in der Bundesrepublik landen zu viele Lebensmittel in der Tonne. Für die regionale Kampagne "Niedersachsen rettet Lebensmittel" werden zahlreiche Erzeuger auf den Plattformen Facebook, Twitter und Instagram berichten, wie Verbraucher sorgsam mit Lebensmitteln umgehen sollten. Zusätzlich erklären sie, was ihre Erzeugnisse vom Feld, aus dem Stall oder aus der Plantage aus ihrer Sicht wertvoll macht.
Nicht ganz perfektes Obst muss nicht in die Tonne
"Durch diese Aktion haben Landwirtinnen und Landwirte die Möglichkeit, ihren Alltag zu zeigen, Dinge zu erklären und eine große Reichweite in den sozialen Medien oder ihres Kundenkreises zu erzielen", so Charlotte Schneider. Sie ist beim ZEHN Fachreferentin Ernährung mit dem Schwerpunkt Lebensmittelwertschätzung. "Nicht ganz perfekt aussehendes Obst und Gemüse enthält dieselben gesunden Inhaltsstoffe wie die genormte Handelsware im Supermarkt-Regal", erklärt auch Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. "Eine krumme Kartoffel oder einen fleckigen Apfel nicht zu verarbeiten ist eine Verschwendung wertvoller Rohstoffe. Als Erzeuger wünschen wir uns mehr Wertschätzung auch für die ,krummen Dingerʻ."
Landwirte brauchen mehr Akzeptanz
Schwetje macht auch deutlich, dass vielen Menschen die Grundkenntnisse für die Verarbeitung frischer Lebensmittel fehle. "Das muss sich wieder ändern. Deswegen ist die Arbeit des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft, der Einsatz unserer Ernährungsberater*innen sowie unser Engagement für den Beruf Hauswirtschafter*in so wichtig", so Schwetje. Und auch Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks Niedersachsen, hebt hervor: "Egal ob 1A-Ware oder nicht ganz perfektes Obst und Gemüse, alle wurden mit der gleichen Liebe und Hingabe von Landwirtinnen und Landwirten angebaut. Mehr Akzeptanz für sie und damit weniger Lebensmittelverschwendung sind gleichzeitig mehr Wertschätzung für die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte."
Otte-Kinast: "Kein Lebensmittel gehört in den Abfall."
Auch Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast unterstützt das Projekt: "Kein Lebensmittel gehört in den Abfall. Ich setze mich für die Wertschätzung von Lebensmitteln ein, denn wir können alle dazu beitragen, dass bis zum Jahr 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland halbiert wird. Ich bin mir sicher, dass sich im Rahmen der Aktionswoche viele kreative und spannende Ideen entwickeln lassen. Fest steht: Jedes weggeworfene Lebensmittel ist eines zu viel."